Deutschland – Gedenken und Auftrag – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Bild eines steinigen Pfades in den Bergen bei Sonnenaufgang
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In einigen Tagen jährt sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 zum 80. Mal. Als Deutsche habe ich einen großen Teil meiner Jugend und frühen Erwachsenenlebens mit der Idee gehadert: “Deutsche sind in besonderer Weise veranlagt und nur deshalb konnte all das Grauen des Dritten Reiches geschehen.”

Ich weiß heute, dass es anders ist: Menschen neigen unter bestimmten Umständen in aller Welt zu Grausamkeit und Gewalt. Zu grauenhaften Ausschreitungen der Folter und des Mordes an anderen Menschen.

Es gab erstmals in der Geschichte eine besonders akribische Dokumentation des Mordes in großen Mengen. Aber alles andere ist tragischer Weise ein Muster menschlichen Verhaltens, das sich wiederholt.

Weil Muster sich wiederholen, können wir lernen!

Weil sie sich wiederholen, können wir mit Verantwortung und wachem Geist die Muster erkennen und frühzeitig den erneuten Anfängen wehren!

Die Muster sind vor allem diese:

    • Die wirtschaftlichen Gegebenheiten werden für große Mengen von Menschen schwer.
    • Es gibt politische Parteien und Organisationen, die das ausnutzen, indem sie simple Falschheiten verbreiten, um Menschen zu verführen: Rechtspopulisten.
    • Es gibt Ausbildung zu Gewalt in Organisationen, die Krieg ermöglichen sollen: Auch in Kriegszeiten zeigen sich Folterungen und Misshandlungen in großer Zahl, durch solche Seelen der beteiligten Menschen, die zum Töten abgerichtet werden!
    • Die Haltung in Teilen der Völker, die dazu erzieht, abgebrüht zu sein, ‘cool’, unsensibel und immer souverän – sie ist ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens, mit dem Gewalt und Grausamkeit ermöglicht werden – und zugleich vorab abgesegnet.
      • Denn wie soll denn Mord und Gewalt verdammt werden, wenn zugleich Massenmord im Krieg plötzlich ‘richtig’ wird?
    • Die oben erwähnten Parteien, denen an Macht gelegen ist, bekommen die Gelegenheit, an einer Regierung beteiligt zu werden und dadurch Macht zu erlangen.

Wir müssen nicht unsere Köpfe senken, uns als Deutsche schuldig fühlen, die besonders anders seien – sondern wissen, dass Denken und Dichten und Aufklärung eine lange Tradition haben, die Offenheit und Gemeinschaft möglich machen können.

Grenzen setzen all jenen, die (noch) nicht verstehen – sich aufrichten können, um die Arme zur Umarmung ausstrecken zu können. Aufklärung und Mitgefühl sind wichtig.

Das Beachten der historischen Muster, die uns jeden Tag helfen, auch politisch Grenzen zu setzen und Bewusstsein zu schaffen und zu erhalten.

‚Der Himmel ist überall blau‘ – Menschliches – Universell – Selbstwertgefühl

Image of a group of people as silhouettes in front of the rising sun clasping hands
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Sehr wichtig ist für Menschen, dass sie sich anderen ebenbürtig fühlen können.
Als Mensch!
Unabhängig von Bildung, Einkommen, Hautfarbe oder Religion.

Das fehlt manchen Menschen. Und auch das überall.
Das kann traurig sein.
Manchmal hat es schreckliche Konsequenzen.

Manches ist für das Leben universell.

Auch ausgedrückt mit: „Die Sonne bescheint Gerechte und Ungerechte.“

Selbstwertgefühl ist kein Schicksal. Selbstwertgefühl wird uns durch Erziehung und Gesellschaftskultur vermittelt.

Angemessenes Selbstwertgefühl in einer Gemeinschaft kann aufgebaut werden, in jedem Alter. Ob Erwachsene oder Kinder – manchmal braucht das Unterstützung und Ideen von außen.

Denn nur wer sich aufrichten kann, hat die Arme frei zum Umarmen.

Ja zu Investitionen – Ja zu mehr Menschlichkeit – Ja zu Migration und sicheren Renten – Nein zur AfD

Bild von fünf dunkel- und hellhäutigen Händen mit Blättern auf der Handfläche in verschiedenen Farben in einem Kreis zueinander
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Seit es Rechtspopulisten vom‌ Schlage einer Dr.‌ Weidel oder eines Mr. Trump oder eines Adolf Hitler gibt – spätestens seitdem haben sich die Muster nicht geändert:

    • Wenn es schwere Zeiten gibt, wer ist schuld? Die ‚Fremden‘, die Anderen, die Juden.
    • Wer rettet die Welt? “Wir, die ‚Richtigen‘, die Amerikaner, die Deutschen, die aufrechten Nationalisten.”

Das sind die ewig gleichen‌ Botschaften: Es wird mit dem Finger gezeigt, es wird Schuld zugewiesen, gehetzt und politische Gegner lächerlich gemacht.

Um Stimmen zu sammeln! Mehrheiten.‌ Denn die Demokratie lebt davon:‌ Wer mehr Stimmen sammelt, der ist zum Schluss “Gewinner”.

Wirklich?

Lassen‌ wir uns nichts vormachen! Wer Menschen verteufelt, indem er sie unschuldig in Länder abschiebt, die gefährlich sind, der macht mit: An der Zerstörung der Demokratie, die auf den Menschenrechten für alle beruht.

Wer ausgrenzt und Gräben aufreißt, wo keine sein müssen – wer Angst schürt, um Macht zu gewinnen – der macht mit:

Die Demokratie in‌ Gefahr zu bringen und eine Diktatur zu errichten, die wie George Orwells “1984“ oder Aldous Huxleys ”Brave New World“ anmutet:

Kontrolle rund um die Uhr, eine Meinung, eine Sichtweise; eine Lebensform.

Wir hatten das schonmal, nicht nur hier, aber auch und gerade in Deutschland.

Nein zu Diktatur, Extremismus und Menschenverachtung!

Ja zu Investitionen, ob in Bildung, Gesundheitswesen oder nachhaltige Energien!

Ja zu offenen, gebildeten Hirnen und Herzen und mehr Menschlichkeit!

NEIN zur AfD.

Erkennen – Verstehen – „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung“ – Vom Wollen und Können

Image of a brain inside a bulb balanced on a hand in front of a sunrise
(Bild lizenziert via Adobe CC)

„Wollen ist Können“ lautet ein altes persisches Sprichwort. Es macht deutlich, dass Menschen tatsächlich Dinge können oder lernen, die sie wichtig finden, die sie ‚wollen‘. Können wollen.

Erkennen oder auch ‚verstehen‘, im landläufigen Sinn bedeutet, eine Sache oder einen Menschen in allen Facetten zu sehen und zu begreifen. Es ist ein weites Feld, in der Forschung, wie menschliches Erkennen überhaupt möglich sei. Auch Philosophen beschäftigen sich seit Jahrhunderten damit, von Sokrates/Plato über Kant bis hin zu modernen Philosophen:
Erkenntnis und Erkenntnisfähigkeit ist immer wieder im Fokus der Abhandlungen und Diskussionen.

Man kann auf jeden Fall festhalten:

    • Erkenntnisfähigkeit beruht auf den Ideen und Modellen, die wir kennen. Unserem Wissen. Je bekannter eine Erscheinung und ihre Formen sind, desto leichter erkennen und verstehen wir sie.
    • Erkenntniswillen hängt mit Motiven und Zielen zusammen:
      • An der Wahrheit interessiert sein oder der damit verbundenen Selbsterkenntnis, die zu Zeiten schmerzhaft sein kann; das Infragestellen des Bekannten, um zu neuen Erkenntnissen vorzudringen, der Mut, der notwendig sein kann, der „Wahrheit ins Auge zu schauen“ – das alles ist nötig.
      • Es gibt aber Motive, die es notwendig machen können, sich selbst oder anderen Dinge zu unterstellen oder auch vorzumachen, die unwahr sind. Denn je nach Wertmaßstäben kann es sein, dass Wahrheit und Motive nicht zusammen passen.
        Manchmal werden Menschen verunglimpft oder in einem bestimmten Licht betrachtet – damit man (frau) sich selbst besser oder größer oder auch wichtiger fühlen kann.

Erkennen und Verstehen anderer Menschen kann zu mehr Freude und mehr Nähe führen. Es kann schmerzhaft sein; in manchen Fällen auch enttäuschend, gelegentlich hart, weil grausig.

Die Literatur, Fiktion oder Dokumentation, Kunst, Theater, sie sind voll von solchen Geschichten.

Ich persönlich finde zentral und wichtig, genau hinzuschauen: Denn es passieren schlimmere Dinge, wenn die Wahrheit verborgen bleibt oder wird – ob simple Ungerechtigkeiten oder echte Fehlurteile, seien es solche des Alltags – oder solche der Wirtschaft – oder auch der Rechtsprechung. Sie können viel unnötiges Leid verursachen.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht… Lachen hilft 🙃

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„Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Ein alter Spruch, den ich seit vielen Jahren kenne.

Ich habe schon als Kind gerne Witze erzählt. Ich habe immer wieder Freude daran gehabt, anderen Menschen etwas Freude zu machen.

Herzliches Lachen kann sooo befreiend sein!

Humor ist schon in den deutschen Regionen verschieden.

Aber wissenschaftlich erwiesen ist die heilende Kraft des Lachens!

Ob im Kleinen oder Großen: Physiologisch gesehen ist kaum etwas so heilungsfördernd, wie das Lachen:
Man entspannt, die Durchblutung wird gefördert, das Immunsystem wird gestärkt.

Das gilt sogar, wenn man es geplant oder gewollt herbei führt.

Also, an meine Leser die Ermunterung, denkt daran – und nehmt es vielleicht mit ins neue Jahr:
Wenn’s hart auf hart kommt – oder einfach, weil es schön ist, mit anderen gemeinsam zu lachen:

Lach‘ Dir eins!

Magdeburg – Rechtspopulisten/AfD als Mitverantwortliche

(Bild lizenziert via Adobe CC)

Wieder ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt. Wieder ein Gefährt. Wieder riesige Medienöffentlichkeit.
Ja, wir brauchen die Medien. Wir brauchen Pressefreiheit.
Aber Medien müssen „Auflage machen“. Also müssen sie Sensationen „ausschlachten“. ‚They are milking it.‘

Das ist das Problem bei manchen dieser gruseligen Taten: Jemand ahmt nach; steht offenbar, so erste Testergebnisse gestern, unter Drogeneinfluss.
Was theoretisch mildernde Umstände bedeuten könnte. Wenn jemand das evtl. mit Berechnung einsetzt, um eine milde Strafe zu sichern, ist spätestens Untersuchung des Hintergrundes notwendig.

Allerdings ist eines auch wahr: Rechtspopulisten auch und gerade im Zusammenhang mit der AfD und ihren Anhängern sind mitverantwortlich!
Sie nutzen jede nur mögliche Gelegenheit, Menschen aufzuhetzen.
Auch im vergangenen Jahr wurde ein Weihnachtsmarkt genutzt, um Öffentlichkeit zu erzeugen.
Angst und Hass zu schüren und dadurch im Zweifel sogar mögliche Terroristen einmal mehr in den Fokus zu rücken – und daraus politisches Kapital zu schlagen!

Lassen wir uns nicht verleiten! Nicht zu voreiligen Schlüssen, nicht zu „Schnellschüssen“ – erst recht nicht zu ‚Kurzschlüssen‘!
Unser Land hat eine lange Tradition von Aufklärung und humanistischer Kultur zu bieten!

Sie hat Platz für Großmut und Vielseitigkeit. Erst recht, wenn die wieder einmal sehr ungerechte Verteilung von Kapital und Wirtschaftsmitteln besteht. In einer Zeit der Krise.

Migration und andere Kulturen sind auch Quellen des Wohlstands – keine Bedrohung! Erst recht in diesen Zeiten, wo der Nachwuchs ausbleibt und künftige Rentensysteme fraglich sind.

Krisen sind Zeiten zum Zusammenstehen, der Solidarität. Nicht der Feindschaft. Zusammenhalten, über Kulturgrenzen hinweg, mit Offenheit und Besonnenheit.

Atomkraftwerke…? – Profite…! – Nachhaltigkeit, jetzt!

image in four parts showing nuclear power plant, wind and PV power facilities and a bulb in front of PV panels
Bilder lizenziert via Adobe CC, meine Collage

Deutschland, Deine Politiker: Ein Mensch wie Herr Friedrich Merz von der CDU glaubt allen Ernstes, dass die Nutzung der Kernenergie heutzutage überhaupt diskutiert werden sollte?
Herr Merz & Co., wo haben Sie denn die letzten Jahrzehnte gep…geschlafen?
Nicht wirklich verwunderlich, leider, denn die Union war schon immer zuerst für die Unterstützung derer, die Profit auf ihren Fahnen stehen haben.
Nur: Wie haben keinen „Plan(eten) B“!
Und die Anstrengungen, die manche Amerikaner unternehmen, die Erde zugunsten anderer Planeten zu verlassen – die sind geradezu zynisch!

Hauptsache, Profit?
Komme, was da wolle? Wenn sie diesen Planeten mit Geldgier in die „Tonne getreten“ haben, dann ist es woanders ja womöglich auch noch machbar?

„Game over“ -> „Move to Start“ ???

Dies ist kein Monopoly-Spiel! Dies ist unser Planet! Die Erde mit all ihren wunderbaren Gegenden, Tieren, Ozeanen, Fischen und Meerestieren, Pflanzen, Bäumen, Früchten – und Raubtieren.

Es gibt Menschen, die meinen, weil es unter Tieren auch Raubtiere gebe, sei der Mensch für raubtierähnliches Verhalten quasi entschuldigt…ist doch „echt tierisch“ – also menschlich…?

Es gibt einen entscheidenden Unterschied: Menschen können denken – und werten. Alles, eben, was zu einem hochentwickelten Gehirn gehört.

Theoretisch können sie dazu lernen… Aber das setzt den Willen voraus.

An alle, die wie Herr Merz immer noch glauben, es gebe keine Alternativen, fangen Sie an zu denken: Lösungen sind nicht immer einfach, aber sie sollten zukunftsorientiert sein.

Wer in der Vergangenheit lebt, verpasst Chancen der Weiterentwicklung. Und in einem Land, wie Deutschland, das seit Jahrhunderten auch für Innovation bekannt war, für Dichter und Denker, sollte das nicht notwendig sein.

Schuldenbremse oder “Kaputt-Sparen”? – Profit ODER Zukunft? – Das Prinzip Hoffnung

Collage von 5 Bildern mit Windrad, Zug, Symbol für Gesundheitspflege, Vernetzung, Wissen und Bildung
(Bilder lizenziert via Adobe CC, meine Collage)

Seit ich denken kann, buchstäblich, ist es scheinbar die gleiche Diskussion, in Wirtschaftskrisenzeiten besonders: Investieren in öffentliche Haushalte und alles, was damit zusammenhängt und wichtig ist für die Zukunft?
Oder sparen…?

Es sollte allen klar sein, dass einige Säulen besonders wichtig sind, um unsere Gesellschaft ‘mental und physisch’ gesund und fit zu halten: Dazu gehören Bildungseinrichtungen, also Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Hochschulen und Fördermaßnahmen.

Warum?
Weil Innovation auf Wissen beruht.
Was ist das eigentlich? Innovation ist ein anderer Ausdruck für Erfindergeist; es kann aber auch bedeuten, dass Menschen in der Lage sind, vernetzt und weitsichtig zu denken.

Innovation brauchen wir schon deshalb, weil wir durch die Klimakrise weiter an neuen Lösungen und besseren Wegen der Energiegewinnung arbeiten und diese umsetzen müssen.
Wir brauchen alternative Konzepte von Wirtschaft, damit “Erfolg” nicht mehr nur an ständigem Wachstum gemessen werden braucht!

Wissen zur Geschichte ist wichtig, um rechtspopulistischen Laberern widerstehen und ihnen etwas entgegen setzen zu können.

Wissen zu Erkenntnissen früherer Zeiten kann wichtig werden, wenn es gilt, alte Methoden der Gesundheitspflege modern zu nutzen.

Wir brauchen kluge Investitionen in die Zukunft, um Logistik und Verkehr ‘am Laufen’ zu halten. Zukunftsorientiert und nachhaltig.
Gerade die Deutsche Bahn ist da wichtig: Sie stellt Infrastruktur sicher und ist eine nachhaltige Möglichkeit, CO2-Belastungen zu minimieren.
Zugleich steht aber die Automobilindustrie mit all ihren Zulieferern in der ‘Warteschleife’ und droht natürlich (auch) mit Arbeitsplatzverlusten, wenn ihre Bedingungen erschwert werden; oder Beschäftigungsmodelle gerechter werden sollen.
Aber mittlerweile ist die DB leider – zumindest momentan – auch international zur Lachnummer geworden. Das war nicht immer so!
Sie galt über Jahrzehnte, wenn nicht fast zwei Jahrhunderte als beispielhaft.
Das können wir in Deutschland besser!

Die gegenseitigen Abhängigkeiten sind komplex.

Aber zu glauben, das ständiges “Mosern” uns weiterbringt, ist zu kurz gedacht.

In der Demokratie sollen Lösungen diskutiert werden können. Es soll außerdem Minderheitenschutz gewährleistet sein.
Meinungsfreiheit.
Pressefreiheit.
Rechtssicherheit.
Menschenrechte.
Nachhaltigkeit.

Diskussionen sind wichtig.
Aber die Ziele müssen im Auge behalten werden, um dann komplex und vernetzt “vom Ziel rückwärts” zu denken, zu diskutieren und zu planen.

Die Verflachung der Informationen der öffentlich-rechtlichen Sender durch “Verschlankung” im Sinne der Kostensenkung kann das falsche Signal sein!
Denn das Netz ist übervoll mit Fehlinformation.
Das Gegengewicht mit verlässlicher Information muss sichtbar bleiben!

Ich appelliere an alle meine Leser, sich daran zu erinnern, dass wir in einer Gemeinschaft leben, weil wir als Menschen uns gegenseitig brauchen.

Wer unzufrieden ist – hebe die Hand – und mache mit!
Aber nicht nur meckern, sondern konstruktive Kritik üben.

Machtspielchen gibt es schon genug. Und sie könnten uns unsere Lebensgrundlage – unseren Planeten – kosten.

Das Märchen vom starken Mann – ‚Durchsetzungsvermögen ist laut oder gar nicht‘ – „Viel Führung gab’s und wenig Qualität“

IMage of two parts with screaming officer and screaming manager in business suit
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Hartnäckig hält sich das Bild vom lauten, autoritären Ton, um nicht zu sagen, ‚Führungsstil‘. Wer führt, ist laut und zeigt dadurch Durchsetzungsvermögen.

‚Kasernenhofton’…?

In der Tat, wenn man sich anguckt, woher diese Mär stammt, dann wird schnell deutlich: Sie entstand in der Geschichte durch die militärischen Gepflogenheiten:
Wer nicht spurt, wird rund gemacht, zunächst angebrüllt, am besten vor „versammelter Mannschaft“.
Wenn das nichts fruchtet, wird er schikaniert, bis ihm die Tränen kommen.
Wenn dann noch kein Rückgrat endgültig gebrochen wurde, wird ‚gefeuert‘.

Was man dadurch erreicht, ist an und für sich der Wunsch des „Kanonenfutterproduzenten“ Militär:
Angepasste, einförmige, fast willenlose Gummigeschöpfe, die sich auch in den Tod brüllen lassen – und wenn es nur ist, um dem Militärleben endlich zu entkommen, aber die Familie trotzdem versorgt zu wissen. Durch die Witwen- und Waisenrenten.

Und auf solch einer Führungs(un)kultur sollen dann selbständiges Denken oder gar Innovation florieren?

„Viel Führung gab’s und wenig Qualität‘, möchte ich dazu sagen.

Es geht nämlich auch anders. Durch Überzeugungskraft, weil man von seinen Ideen und Zielen selbst ausreichend überzeugt ist; dennoch offen für neue Sichtweisen. Diskussion zulassen kann, ohne das sofort als Autoritätsverlust zu betrachten.

Führung, die auf Menschen und Miteinander setzt, auf Echtheit und zugleich Vorsicht im Umgang miteinander, kann Dinge erreichen, die unmöglich scheinen: Versöhnen.

Die Weltgeschichte ist voll von guten Beispielen. Zwei fallen mir dazu ein:

    • Lawrence von Arabien, der durch Wertschätzung und Kenntnis der Geschichte vollbrachte, was Generationen vor ihm verwehrt war: Die arabischen, zerstrittenen Stämme zu einen. (Seine Ziele waren leider höchst zweifelhaft: Er nutzte die Stämme dazu, Großbritannien Kriegsvorteile während des ersten Weltkriegs zu verschaffen.) Aber die Leistung als solche ist trotzdem bahnbrechend.
    • Angela Merkel, die als Bundeskanzlerin a.D. über 16 Jahre einen Führungsstil vorgelebt hat, der mehr war und ist, als das „Zusammenscheißen“ des Gegners.

Denn manchmal ist es wichtiger, den anderen als gleichberechtigten Gesprächspartner anzuerkennen; zu verhandeln – und ihn so ins Boot zu holen – oder dort zu halten.
Statt Autorität durch Auftrumpfen und scheinbare Macht zu demonstrieren…

Das gilt im Großen wie im Kleinen.

Unglück oder Freude? – Mitgefühl oder Mitleid oder: „Die Ungeduld des Herzens“

Salzburg - Blick durch die Felixpforte nach Südwesten auf den Mönchsberg
Salzburg, Kapuzinerberg: „Blick durch die Felixpforte nach Südwesten auf den Mönchsberg“ – Courtesy Wikimedia Commons, by Isiwal

Stefan Zweig ist einer der wundervollen Dichter der Weltliteratur Österreichs. Seine Texte sind gefühlvoll, voller Leben, Kummer und Freude und Liebe und Erkenntnis: Farbenfroh, anschaulich, bildhaft. Mit viel Herz – und viel Verstand. Er hat beschrieben, was den Unterschied ausmacht, ob wir Mitleid empfinden – oder Mitgefühl.

Mitleid beschreibt er mit diesem wundervollen Ausdruck: „Ungeduld des Herzens“; die Ungeduld, die wir empfinden können, als Menschen, dem Leid anderer gegenüber.
Vielleicht aus Sorge um unser eigenes Leben. Oder aus Sorge, wir könnten dem Leid oder Kummer anderer zu nahe kommen. Oder aus Hilflosigkeit.
Aber, eine Form der Distanzierung.
Im Gegensatz zum Mitgefühl. Das versucht, sich einzulassen.
Den Mit-Menschen im Anderen zu sehen.

Ich schreibe in diesem Blog vielleicht ähnlich wie manche Schriftsteller: Aus einem Drang heraus, mich mitzuteilen.
Mehr noch aus dem Wissen und dem Eindruck heraus, dass ich mittlerweile viel über das Leben gelernt habe.

Ich habe erlebt, wie es sein kann, wenn Menschen die ganze Bandbreite des Lebens annehmen, so gut es geht. In dem Wissen darum, dass manches nicht geändert werden kann. Das kann helfen, nicht „mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen“.

„What cannot be cured, must be endured.“

Aber auch:

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Wir können nicht ununterbrochen glücklich sein. Das sind Momente.

Wir können froh sein, über die kleinen Dinge des Lebens.

Wir können Freude oder einfach ein Lächeln oder Lachen teilen.

Ich hoffe, dass mir das manchmal gelingt: Menschen zu ermuntern – oder ihnen durch  Erklärungsversuche etwas zu erleichtern.

Manchmal kann man sich in diesen modernen Zeiten allein fühlen.

Aber niemand ist wirklich allein. Denn andere sind in einer Gemeinschaft um uns, manchmal sichtbar, manchmal nicht sichtbar.

Freude teilen hilft in schweren Zeiten auch, immer.