Wo Menschen sind, da wird geredet…das war schon immer so. Aber nicht allen ist bewusst, dass dieses Gerede eigentlich nicht immer ernst zu nehmen ist. Solche nehmen für bare Münze, was eben nur Sensationslust darstellt.
Dieser Song von den Ärzten bringt es recht deutlich auf den Punkt. Der Umgang damit kann manchmal schwierig sein. Denn Gerede wird oft auch hinterm Rücken ausgeführt… Es gibt dann auch noch solche, die meinen, in geradezu kindischer Art und Weise eine Art Test ausführen zu müssen, weil sie Gerüchte bestätigen wollen… Oberflächlich, unangemessen und störend.
Wenn man solchen Menschen begegnet, hilft es, sich privat Luft zu machen.
Um danach angemessen zu reagieren, bleibt eigentlich nur:
Würde bewahren.
Allen, die schon Opfer von oberflächlichem Gerede waren, zum Trost: Es gibt auch die anderen, mit Herz und Verstand, die nicht aus lauter Langeweile Mitmenschen verunglimpfen. Oder ‚testen‘.
Über die anderen, guten freue ich mich immer.
Anmerkung: Inhalt aus früheren, eigenen Texten wiederverwendet.
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Schillers „Lied von der Glocke“ galt über anderthalb Jahrhunderte als Pflichtlektüre in den Schulen. Teils wurde es auch genutzt, durch Auswendiglernen das Gedächtnis zu schulen. Es gab seit dem Bruch mit mancher Tradition nach dem Nationalsozialismus viele laute Stimmen , die meinten, das sei ein alter Zopf, nicht zeitgemäß, diene eigentlich keinem nachvollziehbaren Zweck und hinterlasse höchstens Spuren des Unmuts. Im Gedächtnis.
Das wäre vielleicht auch heute noch so: Die Sprache entstammt dem späten 18. Jahrhundert. Es gibt eine Reihe Stellen im Text, die Frauen in die traditionelle Ecke der vor-emanzipatorischen Zeiten weisen. „Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau…“
Man kann das Schiller kaum übel nehmen, er war nunmal Kind seiner Zeit.
Aber Werte und Maßstäbe sind Grundgerüst unseres Urteilens.
Das ist im ersten Schritt recht einfach zu verstehen:
Wenn wir eine bestimmte Vorstellung davon haben, wie etwas sein sollte und dieses Etwas – oder Jemand – weicht davon ab, ordnen wir das in die Kategorie „schlecht“ oder „ungenügend“ ein.
Allerdings lohnt es sich ab einem bestimmten, ausreichend reifen Alter, die eigenen Maßstäbe zu überprüfen. Nicht an einem hehren Ideal, das irgendwo im Himmel verortet sein könnte.
Sondern an den menschlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten. Das kann schwierig scheinen.
Leichter wird es so:
Das Leben ist kein Selbstbedienungsladen und oft auch kein Spaziergang.
Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten sein Bestes zu tun, auf das Ziel hin gedacht: Das kann man als Maßstab, als Ausgangspunkt nutzen.
Danach gilt: „in dubio pro reo.“ – „Im Zweifel für den Angeklagten.“ Der lateinische Rechtsgrundsatz, der auch vor Gericht angewendet wird.
Was ist aber denn das Ziel? Oder die Ziele?
Im Wesentlichen gibt es zwei verschiedene:
Die Gemeinschaft achten und schützen.
Die eigene Person achten und schützen.
Das drückt sich aus in dem christlichen Grundsatz. „Liebe deinen Nächsten – wie dich selbst.“
Das buddhistische „Leiden vermeiden“ ist ein guter Grundsatz.
Kants kategorischer Imperativ: „Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit zum allgemeinen Gesetz erklärt werden könnte.“ (Gedächtniszitat)
Das sind die drei wesentlichen Grundsätze, die wir nutzen können, um auf einer soliden Basis die eigenen und andere Handlungen zu beurteilen.
Dazu sollte Nachsicht kommen, Gnade: Denn, Menschen sind nicht unfehlbar, von Natur aus nicht. Wir alle müssen manchmal Nachsicht üben, wie alle brauchen sie manchmal.
Menschen sind entweder gut oder schlecht. Entweder Schwarz oder Weiß. Entweder fleißig oder faul. Entweder freundlich oder unfreundlich. Entweder verlässlich und respektvoll oder unzuverlässig und respektlos. Entweder intelligent oder dumm. …
Das klingt so einfach. Schnell eingeordnet. Ohne großes Hin und Her ein Ergebnis präsentiert. „Entscheidungsfreudigkeit“.
Das steht oft im Mittelpunkt. Aber es kann eben genauso Schwarz-Weiß angewendet werden, das Prinzip: Bloß schnell entschieden haben, Hauptsache ‚entscheidungsfreudig‘ wirken…
Dabei ist es so offensichtlich, dass das Leben nicht Schwarz-Weiß ist: Wir leben mit vielen Farben rund um uns. Das sind nicht nur die Farben der eigenen Orientierung. Das ist viel mehr: Menschen sind Persönlichkeiten, die irgendwo aufgewachsen sind, geprägt und erzogen wurden, Schulen besucht haben oder eine andere Art der Ausbildung genossen haben. Eine Kultur und Sprache in sich aufgenommen haben. Mindestens eine. In vielen Fällen mehr.
In der jüdischen Tradition heißt es wohl, jeder Mensch sei ein kleines Universum.
Das bringt es sehr schön auf den Punkt: Menschen sind keine Verkehrsampeln: Entweder Rot oder Grün. Entweder Schwarz oder Weiß.
Menschen sind wie Kaleidoskope, vielseitig, bunt gemischt in ihren Ideen, Meinungen und in ihrer Tagesform.
Wer Menschen beurteilt, sollte sich klar machen: Situationen sind oft ungünstig für das Hervortreten der Persönlichkeit.
Vorschnelle Urteile können das Leben und die Kontakte unnötig erschweren.
Ein persisches Sprichwort lautet: „Wenn Du Geduld hast, kannst Du aus sauren Trauben Halva machen.“
Ein zentrales Prinzip: Geduld.
Anmerkung der Autorin: Voraussetzung ist natürlich, dass Urteile aufgrund von echten Tatsachen gebildet werden. Dass auch Maßstäbe klar sind und aufrichtig angewendet werden…
Aber spätestens, wenn wir die Pubertät erreichen, wissen wir von Menschen, die Lügen verbreiten. Um sich selbst besser darzustellen – oder schlicht, um die Wahrheit zu vertuschen. Gerade im Business-Bereich – und nicht nur dort – gibt es die unterschiedlichsten Motive dafür.
Macht kann für schwache Menschen etwas Verführerisches haben: Nicht nur Geschichten sondern auch die Geschichte beweist das. Macht ist wohl wie ein Stück Kuchen und Mousse au Chocolat dazu: Wer sie gekostet hat, kann schwer von ihr lassen.
Das betrifft besonders schwache Naturen, die Macht anstreben um der Macht willen, den Gefühlen von ‚Größe‘, ‚Stärke‘ und ‚Potenz‘, die vordergründig damit einhergehen.
Das Problem:
Wer sie als ‚Persönlichkeitspolster‘ nötig hat, der wird ihr verfallen. Er oder sie werden irgendwann erpressbar werden und eines Tages wie „Das Bildnis des Dorian Gray“ in Oscar Wildes wunderbarer Erzählung, fratzenhaft anzusehen, in Wirklichkeit zugleich mit ihr untergehen.
Wer Geld und Macht um ihrer selbst willen ‚anbetet‘, dahinschmilzt vor seiner eigenen (eingebildeten) Größe, ist zum Untergang verurteilt.
Das hat die Geschichte auch immer wieder gezeigt.
Ich appelliere an die CDU und Bundeskanzler Merz & Co., nehmen Sie sich in Acht: Sie sind in Gefahr, sich korrumpieren zu lassen.
Die CSU ist längst über diesen Punkt hinaus.
Wenn Sie sich mit menschenverachtenden Kräften dieses Landes tatsächlich verbünden, die alles daran setzen, Geld und Einfluss einzusammeln, von den Republikanern in den USA ausgezeichnet und unterstützt werden, sind Sie und dieses Land zu einem erneuten Untergang verdammt:
Der endgültigen Unfreiheit von Gedanken, Worten und Presse. Ob Kunst, Kultur oder Wissenschaft, sie werden untergehen.
Nutzen Sie die Möglichkeiten der Information!
Wir haben noch Wissenschaftler von Weltruhm in diesem Land, die scharfsinnig sind und die Wahrheit auch erkennen und sprechen können:
Diktaturen frieren auf Dauer immer alle Innovationskraft, Kultur und Kunst ein, aus lauter Angst um den Machtverlust.
Sie sehen das in China, Iran, Russland und jetzt auch immer mehr in den USA.
Wenn das passiert, sind die langfristigen Folgen vorhersehbar.
Wie immer.
Seien Sie auch versichert, es gibt noch mehr Opposition, als Ihnen vielleicht bewusst ist, Sie werden es schwer haben.
Und wenn der Tag kommt und Sie sich ungeschminkt im Spiegel sehen müssen – werden Sie es wahrscheinlich auch nicht aushalten. Wie Dorian Gray.
Giuseppe Verdi gilt als einer der größten Opernkomponisten weltweit. Seine Musik berührt die fundamentalen Themen des menschlichen Lebens: Trauer, Liebe, Verzweiflung, Tod. Aber auch Kampf und Widerstand. Leidenschaftlich und zugleich kontrolliert.
Er liebte das Leben auf seinem Gut in Norditalien, manche seiner Freunde nannten es Einöde. Er schrieb zeitlebens viele Briefe und war seine Kunst betreffend sowohl streng als auch wenig gewillt zu Kompromissen. Er kannte die Welt und wusste, dass es wichtig ist, seine Freunde sorgfältig zu wählen.
Es heißt von ihm auch, dass er Entscheidungen manchmal über Jahre durchdachte und eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr rückgängig machte.
Empathie ist ein anderes Wort für Mitgefühl. Mitgefühl –’mit … fühlen‘. Es setzt etwas voraus: Das Verständnis für das Menschliche in diesem Leben. Aber auch die Bereitschaft, sich auf Andere einzulassen. Das kann schwer sein, wenn wir selbst in Situationen sind, die unsere ganze Kraft fordern.
Mitgefühl kann eine Herausforderung bedeuten: Wenn wir Menschen begegnen, die Schweres durchmachen – oder durchgemacht haben. Wenn wir uns dadurch vielleicht auch überfordert fühlen; weil wir uns dem nicht gewachsen fühlen; selbst nicht erlebt haben, wie wir als Menschen mit schweren Zeiten oder schwierigen Situationen umgehen können.
Es kann eine kulturelle Bedeutung bekommen, wenn wir das Gefühl für Gemeinschaft kaum noch oder nur noch in der Familie erleben: Das füreinander Einstehen, wissen, dass wir alle manchmal Hilfe brauchen. In den westlichen Kulturen ist das meines Erachtens durch die Idee des Individualismus überlagert worden:
Entstanden aus der sehr richtigen Idee, dass jeder Mensch wertvoll und einzigartig ist und auf der Suche nach dem eigenen Glück unterwegs sein darf.
Es hat aber wohl auch dazu geführt, dass wir manchmal vergessen, dass Menschen immer nur in der Gemeinschaft überleben können.
Geschichten, wie die von Robinson Crusoe machen auf sehr eindrucksvolle und bildhafte Weise deutlich, wie schwer eine ‚einsame Insel‘ zu erleben, zu überleben, ist.
Die vielleicht schönste Geschichte zum Thema hat Stefan Zweig geschrieben, „Ungeduld des Herzens“. Er beschreibt schon im Eingang des Romans, Mitleid, im Gegensatz zum Mitgefühl, sei die Ungeduld des Herzens, sich vom Leid des Anderen zu entfernen.
Immer mitfühlend zu sein, ist eine sehr große Aufgabe. Der Dalai Lama, der „Buddha des Mitgefühls“, wird von Kindheit an dazu erzogen; in einer Gemeinschaft von wohlmeinenden, klugen und sanftmütigen Menschen, die ihn immer umgeben.
Mitgefühl ist eine Herausforderung, manchmal. Aber eine schöne. Sich ihr zu stellen kann dieses Leben reicher machen.
Der christliche Grundsatz hilft dazu auch: „Liebe Deinen Nächsten – wie Dich selbst.“
Es ist wie so gerne, wir neigen zur Schwarzmalerei, hier in Deutschland. Denn, kurz und bündig, wie auch in der Graphik zu sehen: Die Nichtwähler sind in der Mehrheit!
Auch damals waren sie es! Demokratie erhalten, darauf kommt es an. Sonst können solche an die Macht kommen, die Mehrheiten erzwingen.
Wissen und Können sind nie gleich bei zwei verschiedenen Menschen. Egal, wieviel jemand gelernt, studiert oder erlebt und erfahren hat: Wir sind im Detail immer einzigartig in einem bestimmten Arbeitsumfeld. Wie unsere Fingerabdrücke.
Wenn Menschen hinzu kommen und ihre Expertise mitbringen, kann das Unruhe auslösen: Wird mir das schaden, weil ich weniger kompetent wirke?
Was muss ich vielleicht beachten? Was kann ich noch nicht, habe es übersehen oder sollte es gekonnt haben…?
Wenn Menschen nicht das Gleiche können und wissen, ist das förderlich!
Ideen zu kombinieren, Eindrücke und Erfahrungen austauschen, befruchtet!
Ob im Arbeitsleben oder privat: Austausch ist oft entscheidend für das Fortkommen, die Weiterentwicklung oder schlicht Innovation.
In der Anthropologie ist es Teil der Forschung: Wenn Kulturen sich abschotten, gegen andere, der Austausch versiegt, dann gehen Kulturen unter.
Ein besonders berühmtes Beispiel sind die alten, chinesischen Kulturen: Sie bauten eine Mauer, um sich zu schützen, gegen feindliche Angriffe.
Aber sie schotteten ihr Reich immer mehr ab, so dass es in den Jahrhunderten danach regelrecht zu einem Geheimwissen, einer mysteriösen Existenz im Bewusstsein der Völker wurde.
Was läge wohl dahinter…?
Die Zeiten änderten sich, aber die Kultur ging tatsächlich unter. Und sie ist eben nur ein Beispiel.
Mich selbst erkennen, mein Können und Wissen verstehen und darauf als Basis auf solidem Grund stehen, kann Ausgangspunkt sein.
Von dort aus können Hände gereicht und Ideen ausgetauscht werden.
Ohne Angst oder Sorge, selbst etwas Entscheidendes zu verlieren oder aufgeben zu müssen.
In manchen Teilen der Welt wird Menschen beigebracht, dass Fehler machen eine Art Sünde sei, etwas, „das nicht sein kann, weil es nicht sein darf“. Wenn Menschen mit dieser Idee aufwachsen, kann das ernsthafte Folgen haben: Wenn im Privat- oder Geschäftsleben der Eindruck vermittelt wird, ‚fehlerfrei‘ sei der Standard.
Aus Fehlern können wir lernen.
Fehler sind menschlich.
Ein Ingenieur, mit dem ich einmal über das Thema sprach, erklärte mir, kluge Ingenieure planten menschliche Fehler mit ein!
Denn statistisch gesehen sind menschliche Fehler von 1-5 % normal und erwartbar. Das nicht mit einzukalkulieren, könne bei Hochsicherheitseinrichtungen fatale Folgen haben.
Traurig ist, wenn im Alltag, ob Büros oder Fabriken, Gastronomie oder Familien, Fehler machen verteufelt wird: Menschen werden ängstlich und verspannt, versuchen womöglich mit aller Kraft, Fehler zu vermeiden – und dadurch wird es schlimmer. Denn Angst oder Sorge vor Verurteilung der Anderen lässt das Denken nicht frei fließen.
Außerdem können wir mit kluger Betrachtung aus Fehlern lernen: Wie kam es dazu? Ist es ein fundamentales Ereignis? Müssen wir Vorsorge tragen, dass es möglichst selten wieder vorkommt? Wenn ja, wie?
Wir lernen täglich dazu.
Es ist möglich, dass die Herangehensweise der Noten in der Schule ein entscheidendes Problem darstellt:
Ob die ‚1‘ in manchen Regionen, oder die ’20‘ in anderen; in wieder anderen das ‚A‘ – die ‚Bestnote‘ impliziert zu oft, dass Fehlerfreiheit möglich sei.
Das gilt aber nur in dem eng gesetzten Rahmen von Fragen und Antworten der Schulprüfungen. Sie sind ähnlich einem Laborversuch konstruiert und spiegeln nicht das Leben wieder!
Wenn wir mutige Menschen wollen, die Rückgrat haben, sollten Fehler (wieder) Teil des Lebens werden dürfen!
Denn „Fehler“ heißen sie, weil sie die Ausnahme bilden. Sonst würden sie „Regel“ genannt.