Krieg ist grausam und tragisch. Wenn es ihn gibt, muss man sich hüten, Propaganda die Oberhand gewinnen zu lassen. Mehr als einmal nach dem zweiten Weltkrieg stand die Welt kurz vor dem Abgrund eines dritten, nuklearen Weltkriegs.
Aber man sollte sich immer wieder bewusst sein, dass Nachrichten, insbesondere offizielle Stellungnahmen, immer ein Ziel vor Augen haben:
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist nur oberflächlich einer zwischen diesen beiden Ländern. Die Annahme, dass Putin und seine Unterstützer tatsächlich vor hätten, die früher der Sowjetunion angehörenden Nationen einzunehmen, ist eigentlich fast lächerlich.
Man braucht sich nur den Verlauf der Geschichte im Großen und im Kleinen ansehen, die Muster wiederholen sich:
Russland und der Westen hatten schon zu Sowjetzeiten ein sehr prekäres Machtgleichgewicht einzuhalten, das ständig in Gefahr war.
Die Innenpolitik eines Landes mithilfe eines Krieges nach außen „in den Griff“ bekommen zu wollen, ist auch ein probates und oft genutztes Mittel.
Russland ist tatsächlich – ob man das nun so sehen mag oder nicht – subjektiv durch die NATO ‚eingekreist‘.
Bedrohungsgefühle/-eindrücke sind immer subjektiv entscheidend!
Das heißt auch, Ursache und Wirkung sollten klar erkannt werden!
Wenn aber die Waffenlobby stärker gehört wird, weil sie an Kriegen verdienen – muss man sich nicht wundern.
Dass dann die Rufe nach Wiederbewaffnung laut werden, ist nicht überraschend.
Auch das „Muskelspiel“ der Waffenmanöver und Aufmärsche gehört dazu.
Seit wann hat in der Geschichte der Menschheit eine DROHKULISSE Frieden geschaffen??
Wer Frieden will, der bleibt besonnen. Auch im Auge des Sturms kann es falsch sein, oberflächlich zu betrachten und zu urteilen.
Nachrichten, die geeignet sind, den Krieg zu schüren und die Feindbilder zu stützen, sind Propaganda. Nicht mehr – und nicht weniger.
Eine Generalverurteilung hat noch nie geholfen! Warum muss auf das Heulen der Wölfe mit Unterwerfung reagiert werden? Es ist keine Mehrheit, die sich den Populisten zuwendet und dort ihr ‘Heil’ sucht…!
Es ist wichtig, im Auge zu behalten, dass Deutschland keine Republik von Schafen oder Schafsköpfen ist – die Menschen nicht – und auch die Politik nicht!
Wo ist der Unterschied zur Judenverfolgung, wenn man eine bestimmte Bevölkerungsgruppe mehr als andere in den Fokus rückt? Seit Jahrzehnten sind sogenannte Islamisten hauptsächlich im Visier. Aber die Ursachen zu bekämpfen, ist wichtiger.
Denen „nach dem Maul“ zu reden, die nur blöken oder durch Parolen den Blick auf das Wesentliche zu vernebeln versuchen, ist keine Lösung.
Es gibt genügend andere Probleme, die angepackt werden mussten – und wurden. Aber wir sind noch lange nicht fertig.
Die Toleranz ist tatsächlich kein leichtes Thema. Dass sie erst in der Neuzeit definiert wurde, ist nicht verwunderlich: Sie gehört wohl eigentlich integral zur bürgerlichen Gesellschaft: Demokratie, das ‚Herrschen einer Gruppe‘ statt eines Einzelnen kann nur dadurch gerechtfertigt werden:
Der Einzelne zählt.
Die Verschiedenheit ist dabei kein Hinderungsgrund.
Denn sonst würde man zum Herrschen des Einzelnen und des ‚einen Prinzips‘ zurück finden müssen.
Toleranz hieß im Lateinischen ursprünglich ‚erdulden, ertragen‘.
Das kann wichtig sein: etwas auszuhalten, das man nicht mag oder nicht angenehm findet.
Denn ob es religiöse Überzeugungen sind oder politische, etwa das konservative Lager (das ich aushalte 😉 ) oder auch Meinungen, die noch weit ‚rechter‘ davon stehen: Sie sind als Meinung zunächst auszuhalten.
Allerdings sind die Grenzen dann erreicht, wenn grundlegende, als gut erkannte Werte in Gefahr geraten: Das sind die Menschenrechte.
Menschenrechtsverletzende Meinungen dürfen nicht unwidersprochen bleiben.
Taten und Handlungen, die ‚das Andere‘ ausgrenzen und verletzen, müssen auf Grundlage eines bürgerlichen, verlässlichen und bindenden Rechtssystems unterbunden und gegebenenfalls auch geahndet werden.
Toleranz angesichts von Hasspostings oder Verfolgung(en) oder Ausgrenzungen oder physischer oder psychischer Verletzungen — ist nicht ok.
Intoleranz ‚nur‘ aufgrund einer als irritierend oder auch ärgerlich empfundenen Andersartigkeit — ist nicht ok.
Es sind keine leichten Zeiten: Krieg in Europa, die USA und Russland in konstantem Kräftemessen, Inflation soweit das Auge reicht; Rechtspopulisten die immer wieder ihre hässlichen Fratzen erheben, sei es in den USA, Brasilien, Italien, oder sonstwo… Flutkatastrophen und Umweltzerstörung, die apokalyptisch dargestellt wird. Da soll man noch „einen Glauben haben“?
Ja, jetzt erst recht! Denn ob politisch oder gesellschaftlich: Wenn gute Menschen, denen Werte von Gemeinschaft, Rücksicht und Respekt wichtig sind, die Herz und Verstand haben, das Handtuch werfen, dann fehlt das Gegengewicht: Wenn wir in die Geschichte schauen, hat es immer wieder Zeiten gegeben, in denen Kriege und Katastrophen das Leben schwer machten.
Was hilft im Alltag? Ich lebe in Mitteleuropa und in einer Gegend, die weitestgehend verschont wird von schweren Katastrophen, mit medizinischer Versorgung, die zu den besten der Welt gehört, mit einem Beruf, den ich gerne ausübe, und der mir erlaubt, Hobbies nachzugehen, mich weiter zu bilden, auf meine Gesundheit zu achten.
Auch mein Leben war gut gefüllt mit Krisen und Kümmernissen. Ich habe Manches gelernt dazu, wie man damit umgehen kann, auch in der Tradition der Region und Familie aus der ich stamme, dass Selbstverantwortung und Bildung zentral sind für „mens sana in corpore sano“. Den gesunden Geist in einem gesunden Körper.
Ein bekannter deutscher Medizinkabarettist, Dr. v. Hirschhausen hat es einmal sehr treffend so formuliert: „Wenn ich schlechte Laune habe, frage ich mich zunächst 5 Dinge: Wann habe ich zuletzt gegessen? Wann habe ich mich zuletzt unter freiem Himmel bewegt? Wann habe ich zuletzt geschlafen, mit wem, und warum?“
Warum hat er recht? Weil das die absoluten Grundlagen sind, um gute Laune zu fördern, erst recht wenn das Leben schwer ist: Ausreichend Schlaf, ein gleichmäßiger Blutzuckerspiegel, der angemessen, nicht zu niedrig sein sollte, und die Frage, mit wem ich meine Tage (und Nächte) verbringe.
Ansonsten hilft, hier erst einmal verkürzt zusammen gefasst:
Auf negative Gedankenmuster achten und ihnen entgegenwirken: Je nach Herkommen neigen Menschen durchaus dazu, mit sich selbst hart ins Gericht zu gehen. Das bewusst zu machen und konkret individuelle, positive Ideen und Gedanken entgegensetzen, hilft.
Tatsächlich, in die Natur, ins Freie gehen und einfach dort gehen, schauen, hilft, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Den manchmal schweren Bildern im Kopf leichtere, schönere entgegen setzen.
Mir helfen Yoga und Atemmeditation nach Thich Nhat Hanh.
Schwere Gefühle und Gedanken nicht verleugnen, sie entfalten dann ihre eigene Sprengkraft. Sondern produktiv damit umgehen.
Hier herum wissen, man ist nicht allein: Es gibt Menschen, die professionell helfen können.
Freunde und Familie um sich scharen – oder halten.
Den Kalender nutzen: Alles, was nicht heute oder morgen sein muss, steht darin. Um das andere kann man/frau sich zur gegebenen Zeit kümmern.
Dies können nur Anregungen sein!
Ich bin gegen jede Art von Drogenkonsum und möchte hier ganz klar machen, dass Drogen kein Weg sind. In keiner Form. Es gibt wunderbare und auf die Dauer wirksamere und gesündere Methoden, schwere Zeiten zu meistern.
Ich habe viel Zeit gehabt, Sprüche und Ideen zu sammeln, die helfen. Eine ganze Reihe finden sich hier auf meiner kleinen Webseite. Ich bin vielleicht zufällig sehr gut ausgestattet mit Hintergrundwissen und in der glücklichen Lage, durch viele Kontakte und Erfahrungen eine Basis aus Werten und Maßstäben aufgebaut haben zu können, die mir hilft.
Ein für mich zentraler Spruch dazu lautet auch:
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
In jedem Fall: Es gibt viele Wege, die uns helfen, wachsam zu sein, unseren (hoffentlich demokratisch gewählten) Politikern auf die Finger zu schauen – und den Kopf auch in schweren Zeiten oben zu behalten – Tag für Tag.
Die Geschichte ist voll von ihnen, damals wie heute, Napoleon, Cäsar oder auch Putin: Kleine Männer, die glauben, sich und der Welt beweisen zu müssen, dass sie ‚groß‘ seien.
Es gibt sie auch in kleinerem Umfang im Alltag: Menschen, leider besonders Männer, die einen ‚Keinkrieg‘ beginnen, weil sie annehmen, beleidigt worden zu sein.
Interessant ist auch das Muster, das sich immer wieder beobachten lässt: Es passiert meist in Bezug auf Frauen. Direkt – oder indirekt. Weil man sie beeindrucken will – oder weil man sich in seiner Eitelkeit gekränkt fühlt.
Tragisch wird es, wenn dadurch Menschenleben in Gefahr geraten. Oder gar gnadenlos und gewissenlos in Kriegen geopfert werden.
Wenn Dinge oder Ideen wichtiger werden, als Lebewesen – dann werden im Extremfall Grausamkeiten und Misshandlungen Tür und Tor geöffnet: Dem Ding oder der Idee zu huldigen, ein Leben zu weihen – und dann eines Tages enttäuscht zu werden, weil jemand anderes es nicht als Heiligtum behandelt – führt zu Aggression. Im schlimmsten Fall zu Mord und Totschlag.
In der Geschichte der Menschheit hat es das immer wieder gegeben, ob während Ausschreitungen zu religiösen Orten oder Haltungen – oder das ‚Sammeln von Menschen‘ hinter einer Idee, die anschließend in die Lage versetzt werden, andere für diese Idee zu foltern oder gar zu töten.
Ich denke, dies passiert, weil Menschen die Idee oder das Ding mit ihrer Person gleichsetzen; mit ihrem Stolz, ihrer Selbstachtung.
Wenn dann das Ding oder die Idee angezweifelt werden, empfinden sie dies als persönliche Kränkung, die sie sich minderwertig fühlen lässt.
Darum bin ich der festen Überzeugung, dass zwei Dinge wichtig sind, zu lernen:
Eine Idee oder ein Ding ist niemals wichtiger, als die Menschen, die Lebewesen. Allenfalls genauso wichtig.
Toleranz: Sie lehrt uns, die Dinge und Ideen von den Menschen getrennt zu betrachten. Auch uns selbst.
Wenn Krieg als einziger Ausweg präsentiert wird, ist es höchste Zeit: Perspektiven zu erweitern.
Seit Jahren wird konsequent die Strategie der „Feindbildpropaganda“ verfolgt. Sie scheint ständig massiver zu werden.
Haben Sie alle vergessen – oder sind Sie zu schlecht ausgebildet bzw. zu jung – um sich an die Lektionen der Geschichte zu erinnern?
Kriege werden in den Medien gewonnen und verloren.
Das erste was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit.
Vielleicht die schlimmste Dummheit, die Menschen begehen können, ist zu glauben, dass ein Krieg einseitig gewonnen werden könnte.
Aber eines ist leider auch sehr wahr: Gewinnen werden die Industrien, die schon in den früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden immer gewonnen haben: Waffenlieferanten und das Baugewerbe sowie deren Zulieferer. Im Wesentlichen. Denn:
Nach einem Krieg, der alles zerstört, ist das Wirtschaftswachstum auf jeden Fall um 80-100 % zu erwarten.
Durch die vielen getöteten Menschen wird dann auch die Arbeitslosigkeit nahe oder komplett der Vollbeschäftigung gewichen sein.
Ich appelliere an die Reste Ihres Anstands und Ihres journalistischen Ehrgefühls: Bleiben Sie der Wahrheit auf der Spur. Hüten Sie sich vor einseitigen Feindbildern.