Humor: Ein Versuch

Zeichnung und Photo kombiniert, ein Elefant, der sich an ein Auto lehnt, das viel kleiner ist, als er selbst.
Image by Richard Duijnstee from Pixabay

“Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ So ein alter Spruch. Das kann vorkommen, wenn das Leben einem Schwernisse beschert. Dass trotzdem zu lachen nötig ist. Aber vor allem ist Humor sowohl kulturell als auch regional unterschiedlich. Und es gibt Scherze, die sind ein ‘running gag’ nur für Eingeweihte. Für Menschen die dabei waren. Oder innerhalb einer Familie.

Manchmal kann es schwierig sein, Humor zu vermitteln. Es gibt Witze, die lassen sich nicht von einer Sprache in die andere übersetzen.

Aber es gibt auch Zeiten, in denen in derselben Kultur schon das Herkommen aus einer anderen Lebenserfahrung Humor schwer nachvollziehbar macht. Es gibt Varianten, die sind leicht oder locker-flockig, für Manche.
Andere stufen sie als albern ein.

Das kommt vor allem dann gerne vor, wenn eine bestimmte Klasse oder Schicht Regeln aufstellt, die sowohl Sprachstil als auch Einrichtungsstil oder eben Humor bestimmen. Eine scheinbare Verfeinerung wird angestrebt. Um sich absetzen oder abgrenzen zu können.
Das kann unterschiedliche Gründe haben.

Aber eine Offenheit anderen Umgangsweisen gegenüber, Alternativen, die das Leben und das Lachen leicht machen, können auch Erfahrung mit schweren Zeiten voraussetzen.
Das Wissen darum, dass manches sich auch kulturübergreifend nicht erklären lässt.
Dass Lachen zu Zeiten lebensrettend sein kann.

“Verstehen“ bedeutet manchmal nicht nur, dass man eine Sprache gelernt hat, Vokabeln auswendig kann und dann auch den einen oder anderen Satz spricht.
“Verstehen” kann Tieferes mit sich führen.

Ob Humor, Sprache oder Kultur:
Verstehen kann einen Willensakt der Mitmenschlichkeit beinhalten.
Grenzen zu überschreiten, mindestens temporär, die uns Perspektive, Kulturdünkel oder Erfahrung auferlegen wollen.

Humor ist das Lachen, das nach dem Weinen das Herz weit macht.

 

Wenn es ‚menschelt‘ oder: Wenn Menschen zusammen kommen…

Eine Gruppe von Menschen aller Hautfarben und Altersstufen, die sich miteinander wohl fühlen und in die Kamera schauen und lachen.
Bild: Lizenziert via Adobe CC

‚Menscheln‘ ist ein schöner, alter Ausdruck der Alltagssprache. Er bezeichnet das, was passiert, wenn Menschen zusammen kommen, arbeiten, leben, sich streiten und wieder vertragen.

Es gibt natürlich graduelle Unterschiede: Manche Auseinandersetzungen können eskalieren. Es kann zu schlimmen Streitigkeiten kommen, Wortwechseln, Vorwürfen und lauten Wortgefechten.

Aber im Alltag wird man feststellen, mit einer gewissen Lebenserfahrung und Hintergrundwissen, dass viele Muster sich ähneln.

Im Geschäftsbereich, in Instituten und Organisationen, Fabriken, in der Stadt, auf dem Dorf:
Es menschelt halt manchmal.

Ob man diese Dinge eher sehr ernst nimmt, oder nehmen muss, oder sie mit einem leichten Lächeln als das „Menschliche allzu Menschliche“ abtropfen lassen kann, hängt sehr von den Umständen ab.

Denn wie wir eine Angelegeneheit bewerten, macht ihren ‚Wert‘, ihr Gewicht aus. Ihre Bedeutung für uns.

Diese Bewertung wiederum hängt von unseren Erfahrungen ab, von möglichen Ängsten und Sorgen, die in dem Zusammenhang auftauchen können.

Ängste wiederum sind immer gekoppelt an unsere Perspektive. Sie sind ein menschliches Gefühl, das durchaus positive Eigenschaften haben kann:
Wenn wir Sorge haben, dass es einen Unfall geben könnte, werden wir vorsichtiger Auto fahren.

Ich habe es verkürzt einmal so ausgedrückt:
„Wer behauptet, nie Angst zu haben, lügt entweder – oder ist dumm.“

Denn um Angst oder Sorge haben zu können, braucht es Vorstellungskraft, Phantasie. Und die ist mit Dummheit kaum vereinbar.

Menscheln: So vieles Menschliche ist einfach nur wunderbar.

Es gibt die Freundlichkeit, den Humor, Lachen, Erfahrung und Wissen austauschen. Freundschaft, Liebe – in all ihren Erscheinungsformen.

Manchmal ‚menschelt‘ es halt. 🥰

Der anständige Krieg von Helden? – Wunden, Tod, Lügen und die Wahrheit: Krieg ist vermeidbar!

Zwei Bilder nebeneinander, ein schwarz-weißes, das die Gesichter junger Soldaten in Uniform zeigt, eines von einem Mädchen vor einem Sonnenaufgang, das Tauben mit den Händen fliegen zu lassen scheint.
Bilder: Filmszene des Films „Let There be Light“ von John Houston, 1946 – Bild rechts: lizenziert via Adobe CC

Massaker, Kriegsverbrechen…; internationales Kriegsrecht, Rittertum…: Es ist der Versuch, eine scheinbar unausweichliche Situation und die Grausamkeit von Tod und Verderben in ein alltägliches Gewand zu kleiden:

Krieg

Krieg wird vorbereitet: Menschen werden zu ‚Kriegern‘, zu Soldaten ‚ausgebildet‘. Zu Helden? Zu edlen Rittern?

Es bedeutet im Klartext, dass ihnen die Werte und Maßstäbe des friedlichen Lebens in einer Gemeinschaft ausgetrieben werden. Sie werden darauf ‚trainiert‘, Töten als natürlich, als richtig und sinnvoll und notwendig zu betrachten. Der ‚Feind‘ wird in Form von Feindbildern möglichst anschaulich und abstoßend geschildert.

Ganze Regionen, Gruppierungen, ‚Völker‘ oder Stämme werden als verachtenswert dargestellt.

Es gibt in der Wissenschaft ausreichend Hinweise, dass Krieg nicht natürlich und dem Menschen innewohnend sei. Nicht zum ersten Mal, aber in dem verlinkten Buch „Evolution der Gewalt“ wird einmal mehr deutlich, dass der größte Teil der Menschheitsgeschichte ohne Kriege auskam!

Und erinnern wir uns an die Berichte nach Kriegen – und sehen wir wieder: Diejenigen, die als Soldaten, als Ausführende, aus dem Krieg zurückkehren, sind für den Rest ihres Lebens gezeichnet, an ihren Seelen verwundet. Der Link führt zum Film „Let There be Light“ des US-amerikanischen, preisgekrönten Regisseurs John Huston, von 1946.

Krieg ist menschengemacht. Die irrige Annahme, es gebe ehrenvollen Krieg, Heldentum und tapferen Tod verbrämt die grausame Wahrheit:
Krieg dient Interessen, ist menschengemacht und immer ein Instrument in der Hand derer, die Macht besitzen, sie ausbauen wollen – oder nur erhalten.
Gnadenlos.

Das Prinzip ist eigentlich simpel:

Egal welcher Hautfarbe, Überzeugung oder Religion, Du darfst niemanden töten, foltern oder belästigen. Punkt.

 

„Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“ – Kriegstreiberei, die SPD und die Rechtsextremen in Deutschland – Wem nutzt’s…?

„Die Rechten rüsten auf. Trump vorneweg.“ Wer profitiert? Das ist die zentrale Frage, die angesichts der Fakten weiterhilft. „Cui bono?“ ist ein altes Rechtsprinzip.

Es ist fast unglaublich – wenn man sich die Nachkriegszeit in Deutschland anschaut, die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Schon so lang war klar, dass Deutschland nie wieder an Krieg beteiligt sein würde.

Dann kam der Jugoslawien-Krieg. Das erste Mal in ihrer Geschichte, dass die Grünen als Partei von ihrem Grundsatz abrückten.

Teilnahme an UNO-Einsätzen.

Aber das reicht nicht: Die Wirtschaft liegt überall seit Ende der Pandemie brach, geradezu: Was hilft immer, auch wenn man in die Geschichte schaut?
„Feind finden, aufrüsten.“

Das gilt auch im ‚Großen‘: In den USA ist Mr Trump eifrig dabei, sich die EU gefügig zu machen; und soviel Fronten aufzumachen, wie möglich.

Seit mehr als 10 Jahren werden die Verhandlungen aufgeschoben, mit Vorwänden gar nicht erst aufgenommen. Putin wird immer wieder als verhandlungsunwillig dargestellt. Dafür macht man einen Vertrag nach dem anderen mit der Ukraine einerseits – und den Rüstungsfirmen andererseits.

Ein ‚Feind‘ kann auch sein, der sich nicht klaglos in die eigenen Ideen ergibt… immer die anderen sind Schuld. „Feindbilder“ sind ein altes und beliebtes Mittel.

Krieg zu führen oder weiter zu führen, der nicht nötig wäre, auch.

Dazu passt, dass die rechten Meinungen massenweise über Social Media, wie TikTok verbreitet werden:

Für rechtsextreme Populisten ist es schon deshalb so leicht, sich schnell Gehör zu verschaffen, weil sie ‚billig‘ sind:
Rechtsextreme Meinung folgt den gleichen dummen Mustern (s.a. AfD und Frau Weidel) und lässt sich deshalb ohne Prüfung von Fakten oder gewissenhafte Recherche schnell erstellen und schnell verbreiten.

Die geplatzte Wahl einer SPD-Kandidatin zur Verfassungsrichterin passt in das Bild, dass seit Jahren immer wieder neu von der SPD ‚gemalt‘ wird. Auch hier, das gleiche Muster, die Rechten formieren sich und erhöhen den Druck.

Natürlich erst recht, seitdem die SPD geschlossen, also einstimmig und ohne Endhaltungen, das Verbot der AfD auf dem SPD-Parteitag beschlossen hat.

Wehret den Anfängen!

Prüft die Meinungen und die Tatsachen, möglichst über unabhängige Medien und verschiedene Quellen. Dann wird das Bild klar und vollständig.

„Cui bono?“ – „Wem nutzt es?“
Wem nutzt es, die SPD derart ins Visier zu nehmen und unablässig mit falschen Vorwürfen zu überziehen?
Den Rechten.
Der AfD, einer nachweislich rechtsextremen Partei.
Und allen, die international, also USA und Russland, und auf EU-Ebene – Rumänien und der abgeschmetterte Misstrauensantrag gegen die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen – Ungarn und inzwischen auch Polen, ein handfestes Interesse daran haben: Sie alle erhoffen sich Vorteile von einer starken Rechten. Denn Geldmacherei ist mit Rechten viel schneller und eben so angenehm menschenverachtend möglich.

Wehret den Anfängen! Lassen wir uns nicht hinters Licht führen. Grundwerte der Demokratie sind Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit = Mit-Menschlichkeit.


Anmerkung der Autorin: Man muss meine Ansichten nicht teilen. Denn ich beobachte nach meinem besten Wissen und Gewissen. Die Schlüsse sind für mich deutlich. Aufgrund Lektüre, Dokumentationen und Nachdenken. Allein der Werdegang Mr Trumps kann einem zu denken geben. Dennoch, ich habe auch in meinen allgemeinen ‚Fußnoten‘ des Blogs hingewiesen, dies ist mein Blog, ein persönlicher Ort der Meinungsäußerung.
Ich hoffe oft, dass ich nicht recht habe — oder behalte.

Gewissen? – Krieg und Frieden – „Frau Stratmann: Gewissensprüfung…“

‚Else Stratmann‘, Metzgersgattin aus Wanne-Eickel im Ruhrgebiet…fiktiver Charakter der Autorin und Publizistin Elke Heidenreich ist einfach… scheinbar harmlos, aber eben scharfsinnig und witzig. Die Aufnahmen stammen aus den 1970er und 1980er Jahren.

Die Themen sind merkwürdig vertraut…

Dies ist der Ausschnitt aus dem Hörbuch bei Audible, via Random House:
Frau Stratmann

Schlichter kann man es kaum formulieren… ◕‿↼)

Migration als Problem? — Wirtschaftsdaten sind das Problem! — Rechtsextreme sind auch ein Problem — Migration löst Probleme!

Silhouetten von tanzenden Menschen vor einem schönen Sonnenuntergang
Bild: Pete Linforth, Pixabay

Innovation: Ein Motor in Wissenschaft und Forschung, kann nur gedeihen auf Grundlage von Ideen und Kreativität. Austausch ist für Ideen essentiell: Wer sich nicht mit anderen Menschen und auch mit anderen Kulturen austauscht, wird auf Dauer als Kultur selbst untergehen.

Das ist in den Sozialwissenschaften wissenschaftlich belegt.

Migranten unter Druck setzen, in Deutschland? Ernsthaft zu glauben, Menschen,  die hierher kommen, seien ein Problem?

Wir sind eine Gesellschaft mit großer Tradition, in Bildung, Kultur und Wissenschaft. Aber auch mit großer Verantwortung. Nicht nur hier aber auch hier sind Gräueltaten gegen Menschen im Namen der „Leitkultur“ verübt worden, in der Zeit des Nationalsozialismus.

Sowas darf sich nicht wiederholen!

Migration, konkret, ist ein Weg, um diese Kultur am Leben zu halten, bildlich gesprochen, aber auch wörtlich.

Für mich klingt es nicht angenehm, eine Rechnung aufzumachen, aber es ist Fakt: Die Geburtenraten sinken seit Jahren!

Für alle, die sich fragen, was es uns ‚kostet‘: Es kostet uns nicht nur humanitäre Werte, das Bewusstsein einer Menschheit, die im weiteren Sinne nur gemeinsam überleben kann, weil wir nur diesen einen Planeten haben; sondern es kostet uns sichere Renten!

Die sogenannte Völkerwanderung zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert hat große Teile des heutigen Europas neu durchmischt und organsiert. Aber ‚Bewegung‘, ‚Wandern‘, hat es zu allen Zeiten der Welt gegeben.

In der Antike war es ein klarer Begriff, dass: „…antiken Zeitgenossen war die Vorstellung wandernder Einheiten zwar bekannt – Einwanderung zählte für sie sogar zu den wichtigsten Impulsgebern für Staatsbildungs- und Vergesellschaftungsprozesse…“ *.

So viele freundliche, kluge, gebildete Menschen sind im Laufe der Zeit nur seit dem zweiten Weltkrieg hierher gekommen! Sie haben ihre Arbeitskraft, ihre Kraft zum Gründen ganzer Firmen und Arbeitsplätze, ihr Lächeln — und ihre Ideen mitgebracht.

Wieviel ärmer wäre dieses Land ohne sie?

 


* (meine Hervorhebung, s.u.: Die „Völkerwanderung“, Bundeszentrale für politische Bildung)

Kulturen und Verstehen — Verständnis, Kontext, Mitgefühl — Bewusstsein und ‚Bewusstheit‘

Collage of three images to represent different cultures, an Indian feather mobile, an Asian woman smiling and a person holding a mobile phone taking a picture
Images: Anke Sundermeier, Sasin Tipchai, Ramon Perucho from Pixabay

Was brauchen wir Menschen, wenn wir uns mitteilen möchten? Verständnis. Das Wissen darum, der andere möge zuhören — weil er Zeit, Geduld und Offenheit mitbringt, das anzuhören, was uns auf der Seele liegt.

Im Persischen wird das gerne umschrieben mit „dard-e del kardan“, wörtlich: „Herzschmerz tun“, was soviel bedeutet wie, „das Herz ausschütten und dadurch erleichtern“.

Je nach Vorerfahrung lernen wir auch, dass Menschen unterschiedlich vorgebildet oder interessiert sind.
Also sind Freundschaften möglich, wenn man ähnliche Vorerfahrungen und Wissen mitbringt — und Zeit hatte, sich kennen zu lernen.

Wer das Leben und die Menschen aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln kennen lernen konnte, ist dann besonders vorsichtig, um nicht eine einmal gemachte Erfahrung unnötig zu wiederholen.

Hinzu kommt, dass wir Menschen natürlich auch unterschiedlich geprägt sind. Nicht nur Kultur, auch Religion oder Bildung und Geschichte einer Region tragen zum eigenen Weltbild bei.

Es gibt Kulturen, da ist der Kontext des Gesagten sehr wichtig. Wer dann Tonfall und Mimik und Körpersprache nicht zu deuten weiß, kann leicht ins Fettnäpfchen treten.

Und überall auf der Welt sind Menschen erstmal vorsichtig, wenn sie sich nicht gut kennen — oder in einem Arbeitsumfeld bewegen.

Ich persönlich weiß relativ gut, wie und warum und wann Menschen verletzt sind; Angst bekommen; verunsichert werden oder sich fühlen.
Wie leicht die eigene Sichtweise / die Perspektive den Blick auf den anderen, die Wahrheit oder die tatsächlichen Ziele verstellt.

Auch ähnliche Bildung und Erfahrung machen Verstehen und Verständnis leichter.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Frieden und friedliche Koexistenz erleichtert, andere zu verstehen. Ich weiß von einem Vater, der viele Jahre im Arbeitsumfeld Menschen beraten und ‚gecoacht‘ hat, was passieren kann, wenn Menschen sich ‚in Gräben verschanzen‘ und dadurch unfähig werden, miteinander zu reden — oder gar zusammen zu arbeiten.

Wie leicht Konflikte ein Eigenpotential entwickeln. Wie leicht aber auch Menschen sich täuschen können, in der Einschätzung anderer, weil sie nur die Oberfläche sehen. Ob privat oder beruflich: Ich erkenne und schätze Menschen und Dinge auf meine Art ein. Habe viel Erfahrung und Wissen sammeln müssen — dürfen — und wollen.

Das lässt sich nicht leicht ‚passend machen‘. Je nach dem. Aber es gibt viele Ebenen, auf denen man miteinander kommunizieren kann, Freude teilen — und Sichtweisen und Blickwinkel oder auch Erfahrungen teilen kann.

Das braucht dann Geduld. Und die Freude am Möglichen. Menschlichen.

In Memoriam Margot Friedländer: Mit Menschenliebe gegen Rechtsextremismus

Photo von Margot Friedländer
Margot Friedländer bei einer Lesung des Anne Frank Tagebuches – (Wikimedia Commons, Scott-Hendryk Dillan)

Sie hatte sich versteckt während des Nationalsozialismus, wurde entdeckt, deportiert — und überlebte. Sie verlor ihre ganze Familie im Holocaust, der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945. Sie ging, um Deutschland für immer den Rücken zu kehren — und kam mit 88 Jahren zurück, um von ihren Erlebnissen zu erzählen.

Vielfach preisgekrönt, ist vielleicht der schönste Satz über sie, dass sie aus Menschenliebe kam. Um gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus Zeugnis abzulegen.

Sie starb mit 103 Jahren, unermüdlich bis kurz vor ihrem Tod. Sie hat viele beeindruckt und sie war ein Begriff für viele andere, die wieder kamen. Die verstanden, so wie Simon Wiesenthal, der sagte: „Damit das Böse gedeiht, braucht es nur gute Menschen, die nichts unternehmen”.

Es gibt Diktaturen auf der Welt heute, es gab sie in der Geschichte. Es sind nicht bestimmte Nationen, die das fördern. Es sind immer wieder die gleichen Ideen und die machthungrigen und geldgierigen Menschen, die alles dran setzen, genau das zu erlangen: Macht und Geld.

Margot Friedländer, ruhe in Frieden. Es gibt viele, die diese Arbeit fortsetzen.

„Gewaltfreie Kommunikation“ – oder: Die Perspektive weitet den Aus-Blick – oder: Frieden und friedliche Koexistenz

Bild eines Segelschiffs, der Bug sichtbar, das in den Sonnenaufgang segelt.
(Bild lizenziert via Adobe CC)

„Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“, so heißt es in der Bibel. Damit ist gemeint, dass oft unser Wunsch und Wille, unser Blick auf die Zukunft, unseren Horizont ausmacht… ein wenig wie ein Schiff auf hoher See: Was man sieht, ist das Meer, der Horizont – und das Ziel auf der Karte.

Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation ist nicht mehr neu und es kann anspruchsvoll wirken.

Es geht um Konfliktbewältigung der neuen und anderen Art: Konflikte erkennen und lösen, ohne sich zu ‚krachen‘. Oder gar zu bekriegen. Das kann sogar bekannt erscheinen, wenn man an diplomatische oder wirtschaftliche Verhandlungen denkt:
Allerdings mit dem Unterschied, dass es nicht darum gehen (soll), andere gekonnt über den Tisch zu ziehen… 😉 sondern die eigenen und die anderen Bedürfnisse zu erkennen und dann produktiv damit umzugehen. Lösungen zu finden.

Lösungen, die jenseits des einzigen Ziels und des einen Horizonts und der einen Wahrheit liegen – und alle Beteiligten mitnehmen.

Kompromisse – aber keine faulen Kompromisse, etwas, das dem Wort Kompromiss ja anhaftet:
Kompromiss sei immer ‚faul‘. Sondern echte Kompromisse, die das darstellen, was auch gut ist. Aber eben für alle Beteiligten. Nicht nur für einen.

Marschall B. Rosenberg hat es erstmals formuliert. Die Grundlagen sind eigentlich einfach: Unsere Gefühle und Wünsche ernst nehmen. Vielleicht auch erst wahr nehmen.
Dann sog. ‚ich‘-Botschaften senden: Botschaften der menschlichen Kommunikation, etwa „ich würde gerne/hätte gerne/fühle…“

Dann Stück für Stück durch wertschätzendes und anerkennendes Verhalten die eigenen und die anderen Bedürfnisse ins Auge fassen. Mögliche Aggressionen wahr nehmen – und loslassen lernen. Ohne die Bedürfnisse dahinter zu verleugnen.
Um sich dann Stück für Stück einer guten Lösung zu nähern.

Mahatma Gandhi hat dafür Pate gestanden. Auch.

Ich halte es für einen vielversprechenden Ansatz: Denn, nicht nur wer schreit hat recht. Sondern auch die anderen, die Leisen. Ruhigen. Freundlichen.

Das ist nicht immer einfach umzusetzen, je nach dem. Aber vielversprechend!

In der Ruhe liegt die Kraft oder: „Menschenkenntnis kommt von ‚Menschen‘ und ‚kennen'“

Bild zweier Pferde, die ihre Nasen freundlich aneinander reiben
(Image by Bärbel Bauer from Pixabay)

Märchen und Geschichten sind wahre Schätze an Lebensweisheit ‒ wenn man sie zu deuten weiß. Denn natürlich geht es nicht immer wirklich um einen ‚bösen Wolf‘. Oder eine Großmutter, die gefressen wird. Sondern um Menschen und ihre Konflikte oder – Missverständnisse.

Durch mein Vorwissen mit Jurist, Sozialwissenschaftlerin und ‚Coach‘ in der Familie – einer Unmenge von Literatur sowie Fachbüchern – das ist fast eine mittelgroße Bibliothek, insgesamt, in einem schon reifen Leben – ist mir kaum etwas Menschliches fremd.

Was leicht passieren kann, uns allen: Etwas passiert – und wir fragen uns, wie es gemeint war.

War es der Wolf? Oder doch nur das Schaf, das den Wolfspelz anzuhaben schien?

Wenn man sich noch kennen lernt, dann ist es besonders leicht, sich misszuverstehen. Das kann zu Aufregung und Unruhe führen. Aber auch Klärung, denn:

Ich denke, wichtig ist, im Gespräch zu bleiben. Mündlich oder schriftlich.

Denn wenn wir einen Wolf sehen, wo ein Schaf ist, ist das schade. Es gibt viel mehr freundliche und gütige Menschen auf der Welt, als man angesichts der Nachrichten denken könnte.

Das sind die Dinge, die das Leben (auch) lebenswert machen: Begegnungen.