Menschen und Lebewesen – oder Ideen und Dinge? – Toleranz

tiger lying on wooden floor
Wenn Dinge oder Ideen wichtiger werden, als Lebewesen – dann werden im Extremfall Grausamkeiten und Misshandlungen Tür und Tor geöffnet: Dem Ding oder der Idee zu huldigen, ein Leben zu weihen – und dann eines Tages enttäuscht zu werden, weil jemand anderes es nicht als Heiligtum behandelt – führt zu Aggression. Im schlimmsten Fall zu Mord und Totschlag.

In der Geschichte der Menschheit hat es das immer wieder gegeben, ob während Ausschreitungen zu religiösen Orten oder Haltungen – oder das ‚Sammeln von Menschen‘ hinter einer Idee, die anschließend in die Lage versetzt werden, andere für diese Idee zu foltern oder gar zu töten.

Ich denke, dies passiert, weil Menschen die Idee oder das Ding mit ihrer Person gleichsetzen; mit ihrem Stolz, ihrer Selbstachtung.

Wenn dann das Ding oder die Idee angezweifelt werden, empfinden sie dies als persönliche Kränkung, die sie sich minderwertig fühlen lässt.

Darum bin ich der festen Überzeugung, dass zwei Dinge wichtig sind, zu lernen:

    • Eine Idee oder ein Ding ist niemals wichtiger, als die Menschen, die Lebewesen. Allenfalls genauso wichtig.
    • Toleranz: Sie lehrt uns, die Dinge und Ideen von den Menschen getrennt zu betrachten. Auch uns selbst.

Dann wird Frieden und Verzeihung möglich.

Flüchtlingskrise – und kein Ende?

Das Wort Flüchtlingskrise sollte zum Un-Wort erklärt werden: Kaum eines ist weniger geeignet, die tatsächlichen Schwierigkeiten und das Drama zu beschreiben, das wir beobachten oder erleben, in den jüngst vergangenen Jahren.

Wer ist hier in der Krise? Die Flüchtlinge? Wohl kaum.

Sie sind auf der Flucht!
Vor Krieg, Zerstörung, Folter, Leid – und Tod.
Vor Hunger, Durst, Entbehrung – und Tod.
Immer wieder sind die Zahlen der Vereinten Nationen erschreckend: Im beginnenden 21. Jahrhundert sind weltweit mehr Menschen auf der Flucht, als während des zweiten Weltkriegs.

Und nun die selbsternannten Moralapostel, die sich – geradezu im Gegensatz zur ursprünglichen Bedeutung des eigentlich verunglimpfenden Wortes – vorgenommen haben, ‚denen‘ beizubringen, wie ‚man‘ in Westeuropa Frauen respektiert:
Mithilfe großformatiger Poster, die sich windende, nackte Frauenkörper in Anonymität zeigen, denn ein Plastiktrichter verbirgt das Gesicht.
Respekt?
Seit Jahrhunderten gehen Frauen im ‚Westen‘ dafür auf die Straße, dass sie nicht zum Objekt degradiert würden. Aber gerade auch die ach-so aufgeklärte westliche Werbung nutzt so gut wie jede Variante des weiblichen Körpers in eher weniger Bekleidung, um Produkte zu verkaufen.
Respekt?
Die Frauenhäuser des ‚Westens‘ sind seit ihrer Erfindung immer brechend voll – mit Frauen und deren Kindern, die sich vor prügelnden Ehemännern/Partnern dorthin flüchten.
Respekt?
Die Kriminalstatistik ist auch ohne ‚Hilfe‘ von außen wohl versorgt mit Sexualverbrechen an Frauen.
Respekt?
Bordelle genauso wie grenznahe ‚Einrichtungen‘ für den Discounter-Freier geraten immer wieder in die Schlagzeilen, weil Frauen missbraucht und ausgebeutet werden. Zu Tausenden.
Respekt?

Wer andere lehren will, sollte wissen – und anwenden. Oder schlicht: Die Klappe halten.
Integration bedeutet, offen sein für das Neue. Menschen mit Fingerspitzengefühl die Begegnung ermöglichen, die Annäherung erleichtern.
Beiderseitige Berührungsängste abbauen durch KENNEN LERNEN!