Asyl als Frage? – Umsetzung und Alltag: Begegnung und Fingerspitzengefühl

Zeichnung zweier hübsch bunt gefärbter Vögel in verschiedenen Farben, die sich auf einem Ast freundlich blickend treffen
Image by Rosy / Bad Homburg / Germany from Pixabay

„Der Himmel ist überall blau.“ – „Die Sonne bescheint Gerechte und Ungerechte.“ Das sind zwei Sprüche, die es sehr schön auf den Punkt bringen: Menschen sind überall durchmischt, ihre Güte oder auch ihre Sichtweise betreffend. Ob Deutsche, Italiener, Griechen, Türken oder Franzosen, Engländer, Amerikaner oder Kenianer; Inder, Chinesen, Brasilianer oder Perser.

Es gibt Menschen, denen andere wichtig sind. Denen Gemeinschaft wichtig ist, und Rücksichtnahme. Die sich fragen, woran es liegt, ob das Leben trotz mancher Schwernisse schön sein kann. Oder wie man schwere Zeiten gemeinsam durchsteht.

Menschen, die zu uns kommen, sind immer ein Gewinn! Sie bringen neue Ideen mit, sie gründen Firmen, sie schaffen Arbeitsplätze, lassen uns an jahrtausendealten Traditionen teilhaben.

Sie sorgen dafür, dass unsere Renten noch sicher sein können…

Dadurch, dass es überall gute und nicht gute Menschen gibt, ist es klar, dass Menschen aus anderen Regionen der Welt menschliche Durchmischung zeigen.

Wenn es Probleme mit der Integration gibt, dann in den letzten Jahren auch deshalb, weil zu wenig Feingefühl gezeigt wurde, wie man Menschen unterbringt. Man kann schlicht nicht urplötzlich in eine sonst traditionell kleine, geschlossene Gemeinschaft eine große Gruppe von Zuwanderern bringen, weil ein größeres Gebäude gerade leer steht…

Es gehört mehr dazu, denn, wie hat es der kluge Kabarettist „Alfons Puschelmikro“ so schön ausgedrückt: „Menschen sind keine Klappstühle.“

Integration bedeutet auch, Berührungsängste durch Begegnung abzubauen. Sich um mehr zu kümmern, als ’nur‘ das leibliche Wohl. Auch wenn das wichtig ist!

Wer monate- oder jahrelang in feuchten, überfüllten Zeltlagern wohnen musste, weiß, was es bedeutet: Wieder trocken, warm und sauber und ausreichend ernährt leben zu können.

Flüchtlinge kommen aus schweren Umständen zu uns: Sie haben Krieg und Folter erleben müssen. Hunger, den Verlust alles persönlichen Hab und Guts. Die Photos auf dem Kaminsims, das Erbstück von der Großmutter.

Oder schlimmer noch: Tod und Verschleppung geliebter Menschen.

Es geht darum, mit Menschlichkeit und Umsicht einmal gegebene Versprechen einzulösen.

Und uns unserer Verantwortung als Mitmenschen (wieder) bewusst zu werden: Nicht aus Schuldgefühl, sondern aus Würde und Überzeugung.

Krieg als einziger „Ausweg“? – Offener Brief an Journalisten in Westeuropa

image of globe and its religious symbols with people around it connected by lines

Wenn Krieg als einziger Ausweg präsentiert wird, ist es höchste Zeit: Perspektiven zu erweitern.

Seit Jahren wird konsequent die Strategie der „Feindbildpropaganda“ verfolgt. Sie scheint ständig massiver zu werden.

Haben Sie alle vergessen – oder sind Sie zu schlecht ausgebildet bzw. zu jung – um sich an die Lektionen der Geschichte zu erinnern?

Kriege werden in den Medien gewonnen und verloren.
Das erste was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit.

Vielleicht die schlimmste Dummheit, die Menschen begehen können, ist zu glauben, dass ein Krieg einseitig gewonnen werden könnte.

Aber eines ist leider auch sehr wahr: Gewinnen werden die Industrien, die schon in den früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden immer gewonnen haben: Waffenlieferanten und das Baugewerbe sowie deren Zulieferer. Im Wesentlichen. Denn:
Nach einem Krieg, der alles zerstört, ist das Wirtschaftswachstum auf jeden Fall um 80-100 % zu erwarten.
Durch die vielen getöteten Menschen wird dann auch die Arbeitslosigkeit nahe oder komplett der Vollbeschäftigung gewichen sein.

Ich appelliere an die Reste Ihres Anstands und Ihres journalistischen Ehrgefühls: Bleiben Sie der Wahrheit auf der Spur. Hüten Sie sich vor einseitigen Feindbildern.

Flüchtlingskrise – und kein Ende?

Das Wort Flüchtlingskrise sollte zum Un-Wort erklärt werden: Kaum eines ist weniger geeignet, die tatsächlichen Schwierigkeiten und das Drama zu beschreiben, das wir beobachten oder erleben, in den jüngst vergangenen Jahren.

Wer ist hier in der Krise? Die Flüchtlinge? Wohl kaum.

Sie sind auf der Flucht!
Vor Krieg, Zerstörung, Folter, Leid – und Tod.
Vor Hunger, Durst, Entbehrung – und Tod.
Immer wieder sind die Zahlen der Vereinten Nationen erschreckend: Im beginnenden 21. Jahrhundert sind weltweit mehr Menschen auf der Flucht, als während des zweiten Weltkriegs.

Und nun die selbsternannten Moralapostel, die sich – geradezu im Gegensatz zur ursprünglichen Bedeutung des eigentlich verunglimpfenden Wortes – vorgenommen haben, ‚denen‘ beizubringen, wie ‚man‘ in Westeuropa Frauen respektiert:
Mithilfe großformatiger Poster, die sich windende, nackte Frauenkörper in Anonymität zeigen, denn ein Plastiktrichter verbirgt das Gesicht.
Respekt?
Seit Jahrhunderten gehen Frauen im ‚Westen‘ dafür auf die Straße, dass sie nicht zum Objekt degradiert würden. Aber gerade auch die ach-so aufgeklärte westliche Werbung nutzt so gut wie jede Variante des weiblichen Körpers in eher weniger Bekleidung, um Produkte zu verkaufen.
Respekt?
Die Frauenhäuser des ‚Westens‘ sind seit ihrer Erfindung immer brechend voll – mit Frauen und deren Kindern, die sich vor prügelnden Ehemännern/Partnern dorthin flüchten.
Respekt?
Die Kriminalstatistik ist auch ohne ‚Hilfe‘ von außen wohl versorgt mit Sexualverbrechen an Frauen.
Respekt?
Bordelle genauso wie grenznahe ‚Einrichtungen‘ für den Discounter-Freier geraten immer wieder in die Schlagzeilen, weil Frauen missbraucht und ausgebeutet werden. Zu Tausenden.
Respekt?

Wer andere lehren will, sollte wissen – und anwenden. Oder schlicht: Die Klappe halten.
Integration bedeutet, offen sein für das Neue. Menschen mit Fingerspitzengefühl die Begegnung ermöglichen, die Annäherung erleichtern.
Beiderseitige Berührungsängste abbauen durch KENNEN LERNEN!