Menschen, Freundschaft, Liebe oder: Alleinsein als ein (Teil-)Weg

Ein kleiner Junge auf einem kleinen runden Planeten, vor dem Nachthimmel und Sternen.
Bild: Creative commons Lizenz: misiglo XX

Wir Menschen sind das, was man auch manchmal ‘Herdentiere’ nennt: Es gibt mehr als nur Hinweise darauf, dass Menschen andere Menschen brauchen: Zum Austausch, zum Trost, zur mitmenschlichen Nähe und Wärme, zu dem was im Persischen genannt wird: “dard-e del kardan”: Das Herz erleichtern.

“Geteiltes Leid ist halbes Leid. Geteilte Freude ist doppelte Freude.” Ein altes Sprichwort, das es auch sehr schön verdeutlicht.

Liebe ist vielleicht die stärkste Kraft, die uns geschenkt wurde, in all ihren Erscheinungsformen.

Sie ist das, was uns zusammenschweißt, in Freundschaft, Partnerschaft und Ehe.

Die dunkle Seite der menschlichen Natur sind Streit, ungebremste, an anderen ausgelebte Wut. Mord, Totschlag, Folter.

Es stellt sich aber auch heraus, dass es kein Schicksal ist, diese dunklen Seiten.

Ich bin durch schwere Zeiten gegangen. Aber mir sind die sehr schrecklichen Dinge erspart geblieben. Dieses Glück haben nicht alle Menschen.

Wenn wir Menschen uns mit denen zusammen finden, die Gesprächspartner sein können; Freunde, Partner und vielleicht sogar das, was man “Seelenverwandte” nennt, so stellt sich heraus, dass eine gewisse Übereinstimmung bei Erfahrungen und Wissenstand den Austausch, das Verstehen und Verständnis erleichtern.

Konkret kann es schmerzhaft sein, wenn man durch das simple Austauschen von Wissen bei manchen Menschen Irritation auslöst.

Darum neigen Menschen dazu, sich ihrer selbst in Charakter und Erfahrung ähnliche Weggefährten zu suchen.

Wenn nun aber wenige im Alltag Wissen und Erfahrung teilen können?

Dann ist ‚mensch‘ vielleicht auch öfter allein. Denn wer auch schon erlebt hat, was die falschen Freunde auslösen können, der ist sorgfältig in der Wahl enger Vertrauter.

Darum kann ein Teil des Lebens ohne Weggefährten verbracht werden müssen. Ohne enge Vertraute. Denn auch Menschen treffen, die vertraut werden können, braucht Gelegenheit(en).

In “Der kleine Prinz” hat Antoine de Saint-Exupéry es wunderbar so umschrieben, was Vertrautheit/Freundschaft bedeutet:

„Was bedeutet ,zähmenʻ?“
– „Du bist nicht von hier“, sagte der Fuchs, „was suchst du?“
– „Ich suche die Menschen“, sagte der kleine Prinz. „Was bedeutet ,zähmenʻ?“
– „Die Menschen“, sagte der Fuchs, „sie haben Gewehre und sie jagen. Das ist ungeheuer lästig! Sie züchten auch Hühner. Nur das interessiert sie. Suchst du Hühner?“
– „Nein“, sagte der kleine Prinz. Ich suche Freunde. Was bedeutet ,zähmenʻ?“
– „Das ist eine fast vergessene Sache“, sagte der Fuchs. Es bedeutet: ,sich vertraut machenʻ.“
– „Vertraut machen?“
– „Natürlich“, sagte der Fuchs. „Für mich bist du nur ein kleiner Junge, der aussieht wie tausend andere kleine Jungen. Und ich brauche dich nicht. Und du brauchst mich auch nicht. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der aussieht wie hunderttausend andere Füchse.
Aber wenn du mich zähmst, brauchen wir einander. Du wirst für mich auf der ganzen Welt einmalig sein. Ich werde für dich auf der ganzen Welt einmalig sein …“
(Buchfunk Verlag, 2015, übersetzt von Romy Strassenburg)

Das Alleinsein des Titels sollte auf keinen Fall mit Einsamkeit verwechselt werden!

Erich Fromm hat in seiner wunderbaren „Die Kunst des Liebens“ Liebe als das Überwinden des Gefühls der ‚Abgetrenntheit‘ definiert. Ich denke, das trifft es wunderbar. Wer sich mit den Menschen und dem menschlichen Prinzip verbunden fühlt, der kann allein sein, ohne sich einsam fühlen zu müssen.

Erst recht in Zeiten des Internets, in denen es Gleichgesinnte geben kann, die an allen Ecken und Enden der Welt erreichbar sind.

Paulus hat es in seinem 1. Korintherbrief so ausgedrückt und er hat recht:

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

(1 Korinther, 13)

 

Wenn es ‚menschelt‘ oder: Wenn Menschen zusammen kommen…

Eine Gruppe von Menschen aller Hautfarben und Altersstufen, die sich miteinander wohl fühlen und in die Kamera schauen und lachen.
Bild: Lizenziert via Adobe CC

‚Menscheln‘ ist ein schöner, alter Ausdruck der Alltagssprache. Er bezeichnet das, was passiert, wenn Menschen zusammen kommen, arbeiten, leben, sich streiten und wieder vertragen.

Es gibt natürlich graduelle Unterschiede: Manche Auseinandersetzungen können eskalieren. Es kann zu schlimmen Streitigkeiten kommen, Wortwechseln, Vorwürfen und lauten Wortgefechten.

Aber im Alltag wird man feststellen, mit einer gewissen Lebenserfahrung und Hintergrundwissen, dass viele Muster sich ähneln.

Im Geschäftsbereich, in Instituten und Organisationen, Fabriken, in der Stadt, auf dem Dorf:
Es menschelt halt manchmal.

Ob man diese Dinge eher sehr ernst nimmt, oder nehmen muss, oder sie mit einem leichten Lächeln als das „Menschliche allzu Menschliche“ abtropfen lassen kann, hängt sehr von den Umständen ab.

Denn wie wir eine Angelegeneheit bewerten, macht ihren ‚Wert‘, ihr Gewicht aus. Ihre Bedeutung für uns.

Diese Bewertung wiederum hängt von unseren Erfahrungen ab, von möglichen Ängsten und Sorgen, die in dem Zusammenhang auftauchen können.

Ängste wiederum sind immer gekoppelt an unsere Perspektive. Sie sind ein menschliches Gefühl, das durchaus positive Eigenschaften haben kann:
Wenn wir Sorge haben, dass es einen Unfall geben könnte, werden wir vorsichtiger Auto fahren.

Ich habe es verkürzt einmal so ausgedrückt:
„Wer behauptet, nie Angst zu haben, lügt entweder – oder ist dumm.“

Denn um Angst oder Sorge haben zu können, braucht es Vorstellungskraft, Phantasie. Und die ist mit Dummheit kaum vereinbar.

Menscheln: So vieles Menschliche ist einfach nur wunderbar.

Es gibt die Freundlichkeit, den Humor, Lachen, Erfahrung und Wissen austauschen. Freundschaft, Liebe – in all ihren Erscheinungsformen.

Manchmal ‚menschelt‘ es halt. 🥰

„Es allen recht machen…“? – Der Bauer und der Esel… oder: Migration ist Bereicherung!

Zeichnung eines Bauern, der einen Esel am Halfter führt, mit einem Jungen daneben.
Bild: ©www.ricardo.ch und ©Diogenes Verlag, Zürich

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Ob Renten oder Firmen und Unternehmensgründungen: Migration bereichert unsere Gesellschaft!
Sie schafft Arbeitsplätze.
Und das nicht nur, aber auch und gerade, wirtschaftlich.
Kulturell: Wo wären wir ohne Spaghetti, Pizza oder Schafskäse…?

Wenn man allen nach dem Mund redet – oder reden will, kommt manchmal einfach nur noch heiße Luft heraus… Die Zeitungen sind voll von… Sensationen! Stadtbilder sind beeinträchtigt…? Herr Bundeskanzler, überprüfen Sie Reden, bevor Sie sie halten.

Dass man in Sachsen glaubt, mehr Rechtsextreme vor sich zu haben und deshalb das rechte Spektrum bedienen will, ist oberflächlich betrachtet zunächst naheliegend. Aber das ist eben die Oberfläche.

Denn auch die Kriminalstatistiken zeigen, dass Gewalt ‚vom Volke ausgeht‘; in der Demokratie heißt das eigentlich, dass die Stimmen des Volkes dafür sorgen, welche Partei regiert und welche Mehrheiten Gesetze machen können.

Aber es bedeutet leider auch, was momentan Tatsache ist: Die Mehrheit der Gewalttaten sind rechtsextremer und deutscher ‚Herkunft‘. Was in den Zeitungen (vor allem den Sensationsblättern, Boulevardzeitungen und Medien) dann hochkocht, sind Einzelfälle.

Sie werden von Rechtspopulisten und Rechtsextremen, wie etwa der AfD, ausgeschlachtet.

Eines sollten wir uns auch bewusst machen: Wer immer nur noch zu meckern findet, an unserem Staat wie er ist – der darf sich nicht wundern, wenn simplere Naturen irgendwann Rechtsextreme als Regierung richtig gut finden…
Wenn sie dann an der Macht wären… Gnade uns Gott.

 

„Schnittstelle“: Wenn der Kuchen ein Gerät ist – oder: Berufe und ihre Standpunkte in der Sprache

Zeichnung zweier Menschen, sitzend, mit je einem Kopf und angedeutetem Gehirn um sich gezeichnet, wie eine Hülle.
Image by Gerd Altmann from Pixabay

„Juristendeutsch“ ist vielleicht die bekannteste unter den eigenen ‚Sprachen‘, die jedem sofort deutlich macht: Juristen sind anders, wenn sie sprechen und schreiben.

Das ist auch wichtig: Denn bestimmte Formen und Standards des schriftlichen (und mündlichen) Ausdrucks sind je nach Berufsgruppe entscheidend, um sich verständigen zu können.

Dazu kommt auch, dass oftmals die Professionalität des sprechenden/schreibenden Menschen in seiner Sparte jeweils danach beurteilt wird, ob er sich passend ausdrückt.

Das macht es aber gelegentlich zur Herausforderung, je nach Vorwissen und eigener Sichtweise, bestimmte Dinge genau zu erfassen.

Mein Paradebeispiel ist der Begriff „Schnittstelle“: In der Informatik bezeichnet er diverse Dinge, unter anderem kann das ein Gerät sein, das eine Verbindung herstellt. Eine Software. Oder etwas so scheinbar simples, wie ein bestimmter Kabeltyp.

Ich finde darum auch sehr wichtig, dass wir im Hinterkopf behalten: Menschen sind je nach Berufssparte und Biographie sowohl in Ausdrucksweise als auch ihrer spezifischen Art, zu begreifen, unterschiedlich.

Das hat deshalb so gut wie nichts mit Intelligenz zu tun! Sondern mit dem Unterschied der Sichtweise(n).

Das macht es spannend, ist eine Bereicherung – und braucht manchmal Geduld und Erfahrung, um sich zu verständigen.

Von Netzwerken, Bekanntschaften und – der Neugier… oder: „Vitamin B“

Zeichnung der Weltkarte als halber Globus, mit großen und kleinen Punkten die durch halbkreisförmige Linien verbunden sind.
Image by Gerd Altmann from Pixabay

Als ich jung war, hieß es auch „Vitamin B“, Beziehungen. Es bedeutete, dass jemand eine Stelle oder eine Position nicht durch eigene Leistung oder Können erreicht hatte – sondern weil er jemand kannte, der jemanden kannte, der…

Seit einigen Jahren wird es nicht nur ‚Networking‘ genannt: Es hat auch eine neue Konnotation bekommen, eine auch mitgedachte Bedeutung. Es ist jetzt positiv, jemanden zu kennen, der jemanden kennt und der eine Person womöglich weiter empfehlen kann.

Das Rechenexempel dazu lautet: Durch die spezifischen Zusammenhänge ist offenbar herausgefunden worden, dass wir alle mit jeder Person auf diesem Planeten über maximal 5 ‚Knoten‘ oder Netzwerkpunkte, also Kontakte, verknüpft sind. Also auch mit dem Dalai Lama, Barrack Obama – oder dem Papst.

Mein logisches Denkvermögen sträubt sich ein wenig, dieser Gleichung Glauben zu schenken…

Aber eines ist auch gewiss: Ob falsche Berichte über einen Menschen – vielleicht auch solche, die aus dem Kontext gerissen keinen Gehalt an Wahrheit mehr haben – sie können genauso kolportiert werden, wie die wahren Berichte.

Hinzu kommt, dass Menschen sehr unterschiedlich genau sind, wenn sie weitertragen. Dass sie eine sehr oberflächliche Art haben können, zu urteilen. Vorschnell. Bequem. An Stereotypen orientiert.

Das sind aber nur die Unaufmerksamen.
Schlimmer sind all jene, die weitertragen, was für sie selbst vorteilhaft ist. Die über andere ein falsches Bild verbreiten, weil sie im Grunde Sorge haben, es könne heraus kommen, welche … ‚Ungereimtheiten‘ sie sich haben zu schulden kommen lassen.

Und dann sind da noch die Neugierigen: Die jede noch so kleine ‚Sensation‘ heranziehen und dann versuchen, mit mehr oder minder albernen ‚Tests‘ zu ‚erproben‘, ob die Berichte wohl wahr seien.
Das sind übrigens dieselben, die in Kinderzeiten witzig finden, andere zu erschrecken. Je doller, je lieber.

Ich plädiere für Verantwortungsgefühl. Für genaues Hinsehen.

Das kann bedeuten, dass man Selbstachtung lernen muss. Denn Schadenfreude entstammt einem Mangel an Selbstachtung. Im Wesentlichen. Sich besser fühlen, weil es anderen (auch) mal schlecht geht.

Mit anderen Worten: Liebe Deinen Nächsten – wie Dich selbst.

Digitalisierung, Vorbilder…, Wirtschaft und der ROI: ‚Return on Investment‘ oder: Der ’schnöde‘ Gewinn…

Bild eines Globus, in digitales Netz eingehüllt und sanft beleuchtet, darunter eine zur Schale geformten menschliche Hand.
Image by Gerd Altmann from Pixabay

Wer kann es wirklich? Die USA…? Schweden? Frankreich? Oder doch ’nur‘ Dänemark…?

Digitalisierung in Deutschland wird seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, als ‚hinterher hinkend‘ bemängelt. Dabei kann und sollte man sich auch fragen:
Wer meckert da eigentlich…?
Es gibt nunmal Menschen, die zusätzliche Interessen verfolgen…

Wir neigen in Deutschland oft noch zu sehr dazu, unkritisch Berichte oder Behauptungen anderer Nationen zu übernehmen. Marketing muss man erkennen…
Die Zahlen evtl. nicht bereinigt, aufgrund tatsächlicher Gewinne.
Dabei hohe Verluste durch Unfälle, Cyberkriminalität oder auch hohen Investitionsbedarf bei geringen Garantien auf nachfolgenden Gewinn, die auch ’nur‘ gesparte Zeit betreffen können

Je nach Industrie und Betriebsgröße ist nunmal auch klar, dass Digitalisierung erstmal Geld kostet:
Investition in Geräte, in Software, in Schulungen, in digitale Archivierung – und das alles im ‚laufenden Geschäft‘.

Das stellt gerade Mittelständler vor schier unüberwindliche Herausforderungen.

Denn, und das ist in einem System, wie es nun weltweit ausnahmslos herrscht – man möchte mit Goethes Gretchen aus Faust ausrufen: „Ach, wir Armen…“ – zentral sind Umsatz und Gewinn, wenn man im Markt überleben will. Wer oft hohe Verluste einfahren muss, der tut sich schwer.
Wer weiß, was die Risiken sind, auch.

Zu oft wird mit mehr oder minder scheelem, um nicht zu sagen, neidischem Blick auf die USA und andere Staaten geblickt:

Die Ergebnisse scheinen besser. Die Methoden 1:1 übernehmbar.

Stichwort auch KI und ihr Einsatz: KI, die angemessen und sinnvoll eingesetzt werden soll, muss durch das menschliche Element mindestens kontrolliert werden. Immer.
Hinzu kommt, dass komplexe Lösungen maßgeschneidert sein müssen.

Das kostet: Zeit, Geld – und Energie… KI verbraucht Unmengen an Strom. Schon deshalb ist ihr Einsatz zurecht mindestens fragwürdig, aber sollte wohlüberlegt erfolgen.

Dazu bleibt mir noch dies zu sagen:

    • Ich habe mit einer Amerikanerin einige Zeit zusammen gearbeitet, deren Cousin bei der NASA als ‚intern‘, als Praktikant, beauftragt war, eine Übersicht der Projekte anzufertigen.
      • Die Zahl der angefangenen und aufgegebenen Projekte war beeindruckend hoch… und das sagte eine Amerikanerin. In den Sand gesetzt, Zeit, Energie und Geld…
    • Wir sind in Deutschland traditionell vorsichtig; aus meiner Sicht sollten wir aufhören, das als Manko zu sehen:
      Vorsicht ist ein kostbares Gut.

Im Extremfall hindert uns solche Vorsicht vielleicht daran, Atombomben abzuwerfen…

Rechtspopulismus, Rechtsextreme und die Weltpolitik: NEIN zur falschen Richtung, NEIN zu Menschenverachtung – NEIN zur AfD

Zeichnung der ersten Nationalversammlung 1848 in der Frankfurter Paulskirche
Erste Sitzung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848, der Sprecher ist Robert Blum; farbige Zeichnung von Ludwig von Elliott, 1848, Historisches Museum, Frankfurt a.M., via Wikimedia Commons

Ob Wahlen oder nicht: Menschenverachtung ist keine Lösung. Dumme Parolen der AfD und ähnlicher Gruppierungen waren noch nie hilfreich. Sie dienen nur dazu, Menschen zu polarisieren, die sich durch Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Schwierigkeiten verunsichert fühlen.

Auch das ist ein altbekanntes Muster.

Wir leben in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Darum werden nun Kriegsparolen ausgegeben, die Stimmung angeheizt, damit die Waffenindustrie und damit ein Teil der Wirtschaft angekurbelt werden….?

Es ist auch ein bekanntes Phänomen und Muster der Weltgeschichte, dass etwa Jahrhundert- oder besonders Jahrtausendwechsel dazu verleiten, besonders schwarz zu sehen und Unkenrufe bei jeder ‚Wegbiegung‘ auszustoßen.

Wenn dann noch eine Pandemie auf diesen Wechsel der Zeiten stößt, ist die Krise besonders heftig spürbar und wird in diesen Zeiten medial ausgeschlachtet.

Es gibt allen Anlass zur Hoffnung! Nicht nur für dieses Land; aber auch und gerade in Deutschland gibt es eine große Tradition von Bildung, Wissenschaft, Kunst und Innovation. Beruhend auf guter Erziehung und Bildung unserer Kinder.

Auf Aufklärung der Philosophen, die unsere Gesellschaft durchdrungen hat: Wissenschaft als Teil der vernunftgeleiteten, nachprüfbaren und messbaren Versuchsaufbauten und -ergebnisse.

Nutzen wir unsere Herzen und unseren Verstand! Lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen von Sprüchemachern – oder verführen von Rechtspopulisten, die immer die gleiche Menschenverachtung predigen.

JA zu Demokratie, zu Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit = Mit-Menschlichkeit.

Konfuzius und der edle Mensch

Statue eines in wallende Gewänder gekleideten Herrn, Konfuzius darstellend.
Image by d Bossarte from Pixabay

„Neun Dinge sind es, auf die der Edle sorgsam achtet: Beim Sehen achtet er auf Klarheit, beim Hören auf Deutlichkeit, in seiner Miene auf Freundlichkeit, im Benehmen achtet er auf Höflichkeit, im Reden auf Ehrlichkeit, im Handeln auf Gewissenhaftigkeit. Wenn ihm Zweifel kommen, fragt er andere. Ist er im Zorn, bedenkt er die Folgen. Angesichts eines persönlichen Vorteils fragt er sich, ob er auch ein Anrecht darauf hat.“

(Konfuzius, 551 v. Chr.-479 v. Chr., China)

Konfuzius, latinisiert aus Kong Fuzi (chinesisch 孔夫子, Pinyin Kǒng Fūzǐ, W.-G. K’ung-fu-tzu – „Lehrmeister Kǒng“) war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu (孔丘, Kǒng Qiū, K’ung Ch’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.

Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (jūnzĭ, 君子), ein moralisch guter Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Ausgeglichenheit“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.
(Quelle: Wikipedia)

Asyl als Frage? – Umsetzung und Alltag: Begegnung und Fingerspitzengefühl

Zeichnung zweier hübsch bunt gefärbter Vögel in verschiedenen Farben, die sich auf einem Ast freundlich blickend treffen
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„Der Himmel ist überall blau.“ – „Die Sonne bescheint Gerechte und Ungerechte.“ Das sind zwei Sprüche, die es sehr schön auf den Punkt bringen: Menschen sind überall durchmischt, ihre Güte oder auch ihre Sichtweise betreffend. Ob Deutsche, Italiener, Griechen, Türken oder Franzosen, Engländer, Amerikaner oder Kenianer; Inder, Chinesen, Brasilianer oder Perser.

Es gibt Menschen, denen andere wichtig sind. Denen Gemeinschaft wichtig ist, und Rücksichtnahme. Die sich fragen, woran es liegt, ob das Leben trotz mancher Schwernisse schön sein kann. Oder wie man schwere Zeiten gemeinsam durchsteht.

Menschen, die zu uns kommen, sind immer ein Gewinn! Sie bringen neue Ideen mit, sie gründen Firmen, sie schaffen Arbeitsplätze, lassen uns an jahrtausendealten Traditionen teilhaben.

Sie sorgen dafür, dass unsere Renten noch sicher sein können…

Dadurch, dass es überall gute und nicht gute Menschen gibt, ist es klar, dass Menschen aus anderen Regionen der Welt menschliche Durchmischung zeigen.

Wenn es Probleme mit der Integration gibt, dann in den letzten Jahren auch deshalb, weil zu wenig Feingefühl gezeigt wurde, wie man Menschen unterbringt. Man kann schlicht nicht urplötzlich in eine sonst traditionell kleine, geschlossene Gemeinschaft eine große Gruppe von Zuwanderern bringen, weil ein größeres Gebäude gerade leer steht…

Es gehört mehr dazu, denn, wie hat es der kluge Kabarettist „Alfons Puschelmikro“ so schön ausgedrückt: „Menschen sind keine Klappstühle.“

Integration bedeutet auch, Berührungsängste durch Begegnung abzubauen. Sich um mehr zu kümmern, als ’nur‘ das leibliche Wohl. Auch wenn das wichtig ist!

Wer monate- oder jahrelang in feuchten, überfüllten Zeltlagern wohnen musste, weiß, was es bedeutet: Wieder trocken, warm und sauber und ausreichend ernährt leben zu können.

Flüchtlinge kommen aus schweren Umständen zu uns: Sie haben Krieg und Folter erleben müssen. Hunger, den Verlust alles persönlichen Hab und Guts. Die Photos auf dem Kaminsims, das Erbstück von der Großmutter.

Oder schlimmer noch: Tod und Verschleppung geliebter Menschen.

Es geht darum, mit Menschlichkeit und Umsicht einmal gegebene Versprechen einzulösen.

Und uns unserer Verantwortung als Mitmenschen (wieder) bewusst zu werden: Nicht aus Schuldgefühl, sondern aus Würde und Überzeugung.

Das Streichholz, der Balken und Selbsterkenntnis… oder ‚Nobody is Perfect‘

Bild einer herzförmigen Kerze
Image by Gerd Altmann from Pixabay

„Was siehst Du das Streichholz in Deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge siehst Du nicht?“ Fast wörtlich zitiert ist das einer der weisen Sprüche der Bibel:

Wenn wir an den anderen etwas auszusetzen finden, kann das eine Erleichterung sein: Denn wir müssen uns dann nicht mehr mit den eigenen Schwächen beschäftigen…

Ich plädiere für eine Sichtweise, die darüber hinaus geht:

Nächstenliebe.

„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“

Es bedeutet, zu wissen, dass wir alle manchmal Nachsicht üben müssen. Und dass wir alle manchmal Nachsicht brauchen.